Fußball

Breites Echo auf Social-Media-Boykott wegen rassistischer Vorfälle

Aus Protest gegen die steigende Zahl rassistischer Vorfälle hat die Spielergewerkschaft PFA Fußballer in England und Wales zu einem 24-stündigen Boykott sozialer Netzwerke aufgerufen.

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04
2019
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Der 24-stündige Boykott sozialer Netzwerke wegen der vermehrten rassistischen Vorfälle in Fußball-Stadien hat eine breite Resonanz gefunden. Die britische Spielergewerkschaft PFA hatte Fußbal-Profis in aller Welt aufgerufen, am Karfreitag keine Posts, Kommentare oder Likes abzusetzen, wie die Gewerkschaft erklärte.

Stattdessen sollten sie als Profilbild den Slogan „Genug. Widerstand gegen Rassismus“ auf rotem Hintergrund benutzen. Die PFA vertritt als Gewerkschaft unter anderen Fußball-Profis aus der Premier League. An der Aktion beteiligten sich unter anderen der deutsche Nationalspieler Antonio Rüdiger vom FC Chelsea, der Italiener Giorgio Chiellini von Juventus Turin, der Niederländer Georginho Wijnaldum vom FC Liverpool, der Engländer Marcus Rashford von Manchester United und Yaya Toure, der bis zum Vorjahr beim Stadtrivalen Man City kickte und nun bei Olympiakos Piräus aktiv ist.

„Wir setzen uns gegen rassistischen Missbrauch ein. Wir erkennen an, dass unsere Plattformen mit Verantwortung verbunden sind, und wir setzen unsere Stimme ein, um rassistischen Missbrauch zu verhindern“, posteten sie ihre Forderung. Den Slogan „Enough“ („Genug“) auf rotem Hintergrund stellten unter anderem auch die Vereine Manchester United, Swansea City, Watford FC, Sunderland AFC und Crystal Palace ins Netz.

Boykott soll Einheit der Spieler zeigen

In den vergangenen Monaten hatte es sowohl in Großbritannien als auch international eine Reihe von rassistischen Vorfällen gegenüber Spielern gegeben. „Der Boykott soll die Einheit der Spieler zeigen und zu einem stärkeren Handeln der sozialen Netzwerke und der Verbände als Antwort auf den Rassismus auf und neben dem Platz aufrufen“, hieß es in dem Aufruf der Gewerkschaft. Es sei der erste Schritt einer längeren Kampagne, um gegen Rassismus im Fußball vorzugehen.

Zuletzt hatten in England Vorfälle im EM-Qualifikationsspiel gegen Montenegro für Entsetzen gesorgt, als Nationalspieler Danny Rose von Zuschauern rassistisch beleidigt worden war. Auch Nationalspieler Raheem Sterling hatte zuvor Rassismus-Vorwürfe gegen Fans erhoben. (dpa/iQ)