Gesellschaft für bedrohte Völker

Organisation: Mehr Menschenrechtsverletzungen in China

Die Gesellschaft für bedrohte Völker beklagt die Zunahme von Menschenrechtsverletzungen in China. Insbesondere muslimische Uiguren seien betroffen.

04
03
2019
Uiguren
Unterdrückung der muslimischen Uiguren in China (c)Facebook

Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) kritisiert eine Zunahme von Menschenrechtsverletzungen in China. Seit der Kongress die Amtszeit von Staatspräsident Xi Jinping für unbegrenzt erklärt habe, fühle sich der Machthaber noch weniger an Gesetze gebunden, teilte die Menschenrechtsorganisation am Montag in Göttingen mit. Der chinesische Politiker nutze alle Methoden, um seine Macht zu sichern.

Die Kommunistische Partei (KP) versuche mit Apps die Linientreue von Parteimitgliedern zu erhöhen und mit einem sogenannten Sozialkredit-System Druck auf die Bevölkerung aufzubauen, hieß es. Nach Angaben der GfbV wurden seit der Aufhebung von Xi Jinpings Amtszeitbegrenzung 879 Rechtsanwälte und Menschenrechtsverteidiger vor Gericht gestellt.

Mit Hilfe des Sozialkredit-Systems sollen alle Bürger Chinas mit einem Punktesystem bewertet werden. Diese Bewertung richtet sich nach dem Verhalten der Individuen und greift auf verschiedene Datenbanken zu, die beispielsweise Informationen über Kreditwürdigkeit, Strafregister oder soziales und politisches Verhalten von Einzelpersonen, Organisationen und Unternehmen beinhalten. Chinas Führung will das System bis 2020 umsetzen.

Zudem sind auch rund 3,4 Millionen Gläubige verschiedener Religionen in China Verfolgung ausgesetzt, darunter rund eine Million Christen, wie die Gesellschaft mitteilte. Rund 10.000 Priester seien im vergangenen Jahr betroffen gewesen. Rund 5.000 Kirchenvertreter sind den Angaben zufolge in chinesischen Gefängnissen inhaftiert – das seien 35 Prozent mehr als 2017.

„Noch schlimmer sind die muslimischen Nationalitäten in Xinjiang betroffen. Uiguren, Kasachen und Kirgisen beklagen, dass 1,1 Millionen Menschen in Umerziehungslagern festgehalten werden, 2,3 Millionen müssen sich Umerziehungsmaßnahmen unterziehen“, erklärte GfbV-Direktor Ulrich Delius. (KNA/iQ)

Leserkommentare

Frederic Voss sagt:
Folgende extremste - weil tödlich endende - Menschenrechtsverletzungen finden in China ständig statt, ohne daß dagegen entschieden vorgegangen wird: Chinas politische Führung lässt in verheimlichter Kooperation mit Justiz und Krankenhäusern zu, daß jährlich ca. 70.000 Organtransplantationen stattfinden, wobei in den meisten Fällen vorher ein Organraub erfolgte. Die ZDF-Dokumentation "Ausgeschlachtet - Organe auf Bestellung" (Human Harvest) geht diesem Thema illegaler Organhandel in China nach. Der früher in China lebende Mediziner Professor Huige Li von der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz kann bestätigen, daß - man mag es zunächst gar nicht glauben - gezielt gesunde Menschen ausgewählt und getötet werden. Noch lebend werden ihnen Organe geraubt um damit gigantische Geldgewinne zu erzielen, Zahlende Patienten aus aller Welt können innerhalb weniger Tage das passende Organ eines dafür getöteten Menschen für z.B. 100.000 Dollar oder mehr transplantiert bekommen. Es kam auch schon vor, daß bis zu vier Personen ermordet wurden - bis das passende Organ für einen einzigen Patienten gefunden wurde. Es wurden auch nachweisbar lebende Menschen zur evtl. Organentnahme für den Fall bereit gehalten, daß bei mißglückten Operationen von Politikern eine Organtransplantation plötzlich notwendig werden sollte. Die entnommenen Organe von hingerichteten Menschen reichen alleine bei weitem nicht aus um die hohe Anzahl an Organtransplantationen abdecken zu können. Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGfM) veranstaltete erst am 14.02.2019 in Nürnberg in Zusammenarbeit mit der Stadt Nürnberg eine Podiumsdiskussion zu diesem Thema. Immerhin lobenswert für Nürnberg als Stadt der Menschenrechte. Die große Politik schweigt aber zu diesem Thema weitgehend. Und die großen Konzerne wollen mit China lieber Geschäfte machen. Die halten erst recht bei diesem Thema ihren Mund. Und das soll in Ordnung sein?
04.03.19
21:03
Kritika sagt:
L.S. Wer die UN-Menschenrechte nicht anerkannt- und unterschrieben hat* , dem fehlt das moralische recht, den Stab über China zu brechen. Gruss, Kritika * Die Menschenrechts Declaration ist von den Christlich geprägten westlichen Staaten anerkannt und unterschrieben; Leider nicht von Islamistisch beherrschten Staaten
05.03.19
1:12
Emanuel Schaub sagt:
Wie man wieder einmal sieht ist das Kapital... zu allem fähig und nicht nur in China!! Wie wäre es wohl ,wenn die guten..seiten des Islam hier man damit aufräumen könnten -z.b im Zusammenhang mit dem Zinssystem und em ethischeren Bank Verhalten... Nicht jedes Projekt unterstützen nur weil es rendite verspricht.. Wie so oft träume ich wieder nur ...? gruß emauel P.S. das mit dem Stabbrechen; dann könnte kein Arzt z.b. mehr rauchen,trinken "ganz normal essen (um ganz normal Diabetiker ,KrebsPatiet zu werden ) Unterschreiben hält die Aerikaner nicht davon ab nach dem 2 weltkkrieg die schlimmsten Kriege zu führen..
06.03.19
12:22