Bertelsmann-Stiftung

Studie: Deutscher Arbeitsmarkt braucht Zuwanderung aus Nicht-EU

Der deutsche Arbeitsmarkt kommt nicht ohne Zuwanderung aus. Um den Bedarf zu decken, spielen Migranten aus Nicht-EU-Ländern künftig eine zunehmend wichtige Rolle, sagt eine Studie voraus. Gehe man die Sache falsch an, könne es viele Verlierer geben.

12
02
2019
Ausschnitt Cover Studie "Zuwanderung und Digitalisierung" der Bertelsmann-Stiftung (https://www.bertelsmann-stiftung.de/de/publikationen/publikation/did/zuwanderung-und-digitalisierung/), bearbeitet by iQ.

Der deutsche Arbeitsmarkt braucht einer Studie zufolge mittel- und langfristig jedes Jahr mindestens 260 000 Zuwanderer. Das Angebot an Arbeitskräften werde angesichts der alternden Gesellschaft ohne Migration bis zum Jahr 2060 um rund 16 Millionen Personen – also um fast ein Drittel – massiv schrumpfen. Das prognostiziert eine Untersuchung im Auftrag der Bertelsmann Stiftung, die am Dienstag in Gütersloh veröffentlicht wurde.

Die Einwanderung aus anderen EU-Ländern werde künftig im Vergleich zu den vergangenen Jahren abnehmen. In Europa näherten sich Wirtschaftskraft und Lebensqualität voraussichtlich allmählich an und der Reiz sinke, einen Job in Deutschland zu suchen. Folglich komme der Zuwanderung aus außereuropäischen Drittstaaten eine wachsende Bedeutung zu. Das betonten Experten des Instituts für Arbeitsmarkt und Berufsforschung und der Hochschule Coburg, die die kommenden vier Jahrzehnte in den Blick genommen hatten.

Im Jahresdurchschnitt seien 114 000 Zugänge aus dem EU-Ausland und 146 000 aus Drittstaaten erforderlich, um den demografiebedingten Rückgang des Arbeitskräfte-Angebots auf ein „für die Wirtschaft verträgliches Maß“ zu begrenzen. Das Einwanderungsgesetz solle möglichst schnell verabschiedet werden, forderte Stiftungsvorstand Jörg Dräger. Das Bundeskabinett hatte den Entwurf für ein Fachkräfte-Einwanderungsgesetz Ende 2018 verabschiedet.

Die Zuwanderung aus anderen EU-Ländern war in den vergangenen Jahren noch kräftig ausgefallen – 2017 mit einem Wanderungssaldo von etwa 250 000 Personen laut Studie. In dem Maße, in dem der Zuzug aus der EU aber abnehmen werde, wachse der Bedarf an Immigranten aus Drittstaaten: Bis 2035 brauche der deutsche Arbeitsmarkt jährlich fast 98 000, zwischen 2036 und 2050 dann alljährlich nahezu 170 000 und zwischen 2051 und 2060 schließlich beinahe 200 000 Zuwanderer aus Nicht-EU-Ländern. Das macht im Schnitt also von 2018 bis 2060 pro Jahr 146 000 Migranten aus Drittstaaten.

Der deutschen Wirtschaft fehlen schon jetzt in vielen Regionen und Branchen qualifizierte Arbeitskräfte. Bereits seit Längerem gibt es Forderungen nach Erleichterungen beim Zuzug. Wenn etwa ab 2025 verstärkt die Baby-Boomer in Rente gehen, könnte sich der Mangel erheblich verschärfen.

Zuwanderer aus dem Ausland arbeiten vergleichsweise häufig als Helfer, seltener als Fachkraft und kaum als Spezialist oder Experte, heißt es in der Studie. Ein Beispiel aus 2017: Von 60 000 Personen, die aus Nicht-EU-Ländern zur Arbeit einreisten, seien rund 23 000 ohne eine Berufsausbildung gewesen. „Hinsichtlich der Qualifikation der Migranten wäre also noch einiges zu leisten“, schreiben die Autoren.

Dräger betonte, selbst wenn die Rente mit 70 eingeführt oder Frauen gleich viel arbeiteten wie Männer, lasse sich der Fachkräftebedarf mit inländischen Mitteln nicht decken. Die Digitalisierung werde den Arbeitskräftebedarf – entgegen der häufigen Annahme – nicht merklich senken. Sie könne stattdessen zu einer qualitativen Verschiebung führen, mit erhöhter Nachfrage nach Experten – Technikern, Meistern, Akademikern. (dpa/iQ)

Leserkommentare

Frederic Voss sagt:
Eine interessante Studie einer Stiftung von Milliardären zum Thema Arbeitsmarkt. In Deutschland kennt man das preußische "Bildungssystem". Es gilt als Vorbild für das Schulsystem hier und auch in den USA und in den meisten anderen Teilen der Welt. Dieses entstand mit der expliziten Zielsetzung, Menschen zu Werkzeugen der Herrschaftskaste zu machen. Früher wurde sogar offen zugegeben, daß das System ein Instrument der psychologischen Versklavung der Bevölkerung durch die Herrschaftskaste ist.Exakt diese Funktion hat es noch heute. weltweit und auch in den USA. Das gelingt natürlich nur durch perfekte Indoktrination und Manipulation, so dass es die meisten Menschen gar nicht merken. Migranten eignen sich nun hervorragend als ergebene Arbeitskräfte zum Billiglohn. Buch-Tipp: "Warum schweigen die Lämmer?" von Prof. Rainer Mausfeld.
12.02.19
21:04
Kritika sagt:
L.S. " Deutscher Arbeitsmarkt braucht Zuwanderung aus Nicht-EU " D' Accord! Soweit diese Zuwanderer keine Muslims sind. Deutschland hat mehr als genug Kopftuch-süchtige Frauen und andere Muslims. Muslimische Zuwanderern wären nicht Teil der Lösung sondern würden die heutige Muslim-Probleme e nur noch verstärken. Wieweit die Ablehnung von immer mehr Mohammedaner gestiegen ist - durch das fast feindliche Benehmen dieser Ideologie-Anhängher - sieht man daran, dass es Wochen dauert, um auch nur 50 Schiffbrüchige Muslims auf alle EU-Staaten zu verteilen.ein Schiff
12.02.19
23:50
Kritika sagt:
L.S." Deutscher Arbeitsmarkt braucht Zuwanderung aus Nicht-EU" Stimmt; aber Deutschland braucht nicht noch mehr Muslims. Anhänger diese Ideologie benehmen sich dermassen daneben, Dass der Bevölkerung keine weiter Muslims mehr zugemutet werden kann. Auch in anderen EU Länder sind Muslims inzwischen höchst unwillkommen. Wenn eine Schiffsladung von auch nur 50 Muslim-Schiffbrüchigen an Land gehen soll, wird wochenlang verhandelt, wieviele welches Land ausnehmen muss. Muslims werden heute überall als Landplage wahrgenommen. Muslims sind als "Refugees Welcome" herzlich empfangen worden und sind durch rücksichtsloses Benehmen zur Landplage konvertiert. Fremde? ja gerne Muslims? nein danke. Gruss, Kritika
13.02.19
0:07