Freitagspredigten, 08.02.2019

Aufrichtigkeit, Familie, Jenseits

Die Hutba (Freitagspredigt) wird beim wöchentlichen Freitagsgebet der Muslime gehalten und behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. Jede Woche liefert IslamiQ einen Überblick.

08
02
2019
Freitagspredigt
Symbolbild: Minbar, Freitagspredigt, Hutba

In der Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) geht es um aufrichtige Absichten guter Taten.  Muslime bemühen sich tagtäglich, die religiösen Gebote und Verbote einzuhalten. Wenn jedoch die Pflichten zur Routine werden, verliere man schnell aus den Augen, dass der eigentliche Sinn  der Ibâdas und Taten die Zufriedenheit Allahs sei. Der größte Erfolg eins Muslims sei, vor dem Tod sagen zu können: „Alles, was ich im Leben getan habe, habe ich um Allahs Willen getan.“

Dabei zitiert die IGMG eine Überlieferung des Propheten Muhammad (s), in dem er die Bedeutung der Absicht bei einer Tat unterstreicht. Demzufolge habe Allah die guten und die schlechten Taten niedergeschrieben und sie dann erläutert.Wer etwas Gutes beabsichtige und es nicht durchführen konnte, dem rechne Allah dies bei sich als volle gute Tat. 

Habe er es durchführen können, dann rechne ihm Allah zehn gute Taten an, bis zum Siebenhundertfachen und bis zum Vielfachen (davon). Wer etwas Schlechtes beabsichtige, es aber nicht durchgeführt habe, dem werde dies als vollendete gute Tat bei Allah angerechnet. Habe er diese schlechte Tat jedoch ausgeführt, so rechne Allah ihm dies als eine einzige schlechte Tat an.

Hort der Liebe: Die Familie

Die Freitagspredigt der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) thematisiert diese Woche die Familie. Eine Familie zu sein, gründe sich darauf, in guten sowie in schlechten Zeiten, in Reichtum wie in Armut für einander da zu sein und die Rechte des Partners zu achten. Schließlich wurden sich die Ehepartner von Allah gegenseitig anvertraut. Mit dem Akt der Trauung lege der Mensch das Versprechen ab, den ehrwürdigen Partner, niemals zu verletzen, seine Würde nicht anzutasten und das von Allah Anvertraute keineswegs zu verraten. 

Es sei eine Realität, dass heutzutage die Institution Familie vielen Gefahren ausgesetzt sei. Besonders werde die Intimität der Familie in manchen Sendungen verletzt und uneheliches Zusammenleben förmlich gefördert. Diese ruinieren das Familienverständnis und zerstören das Familienleben. Gleichzeitig steige die Zahl der Depressionen, aufgelösten Familien und der sterbenden Hoffnungen ständig, wegen beispielsweise Ehebruch oder Gewalt.

Sein Leben auf das Jenseits ausrichten

In der Freitagspredigt des Verbandes der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) geht es um die Ausrichtung des Lebens auf das Jenseits. Das Leben und der Tod seien von Allah erschaffen worden, um zu prüfen, wer die besten Taten vollbringe. Daher sei es erforderlich, die gesamte Lebenszeit als Kapital für die Erlangung des Lebens nach dem Tode anzusehen. 

Jene Menschen, die sich für das Jenseits anstrengen um damit das Wohlwollen Allahs zu erreichen, schaffen es auch das Leben auf dieser Welt zu meistern. Wenn sie sich darüber hinaus auch noch abmühen, um das jenseitige Leben von anderen Menschen zu retten, das heißt sich auf dem Wege Allâhs anstrengen, werden sie das Leben in dieser materiellen Welt wahrlich mit großem Gewinn meistern. Aber Menschen, die nur für das Diesseits leben und die Âhiret vergessen, werden letztlich beide verlieren.

Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.

 

Leserkommentare

Frederic Voss sagt:
Daß der allmächtige Gott Leben und Tod erschaffen habe um zu prüfen, wer die besten Taten vollbringe, ist wieder mal eine reine Religionsfantasie und Voll-Spekulation - durch selbsternannte Autoritäten der folgsamen Anhängerschaft verbindlich verordnet. Selber (nach)denken ist besser.
08.02.19
21:25
Ute Fabel sagt:
"Aber Menschen, die nur für das Diesseits leben und die Âhiret vergessen, werden letztlich beide verlieren." Die vollmundigen Behauptungen von Christen und Moslems, dass es ein Weiterleben nach dem Tod gebe, wenn man nur recht brav glaube, halte ich für einen ungedeckten Scheck. Ein völlig leeres Versprechen ist das, nicht als Scharlatanerie! Die Angst vor dem Tod wird ausgenützt, um die Menschen für die eigenen Heilslehren zu ködern. Ich halte es für höchstwahrscheinlich, dass mein Zustand nach dem Tod genauso sein wird wie vor meiner Geburt. Den Glauben an ein Jenseits halte ich für Wunschdenken. Daher lebe auch nur für das Diesseits. Das bedeutet aber keineswegs, dass ich hemmungslos dem Egoismus fröne. Ich habe mehrere ehrenamtliche Patenschaften für anerkannte syrische Flüchtlinge übernommen, denen ich beim Deutschlernen und der Integration in die österreichische Gesellschaft helfe. Ich freue mich darüber, wenn ich sehe, dass sie sich positiv entfalten. Das ist mir Belohnung genug!
11.02.19
14:10
Emanuel Schaub sagt:
Abgeshen davon dass ich angestrengt überlege wann ich ich eine "böse Tat " vorgehabt hatte und sie dann doch nicht ausgeführt habe ... ausser der Impuls auf den Beitrag von Kritika mit justiablen Invektiven einzugehen... danke ich ganz herzlich für die Beiträge -sie waren wie Balsam auf meine von Krika`s Einlassungen lädierte Seele resp.Geist! grß emanuel
12.02.19
13:41