Neue Moscheen in Europa

„Wer baut, der bleibt“

Ungeachtet der negativen Schlagzeilen bauen Muslime in ganz Europa neue Moscheen. Eigenständig, selbstbewusst und ganz im Sinne der Partizipation und Beheimatung des Islams in Europa. IslamiQ stellt drei Projekte aus Frankreich und Deutschland vor.

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2019

Moscheen sind Begegnungsstätten, Gebetsräume, Ruhepole und Lernorte. Sie dienen als Orte des Zusammenkommens, stiften Identität und fördern das Gemeinschaftsgefühl. Sie sind Teil der neuen Heimat der Muslime. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass Muslime raus kommen möchten aus den alten so genanten Hinterhofmoscheen. Viele Moscheen in Europa befinden sich daher im Neu- oder Umbau. Schön, groß, modern und vor allem präsent sollen sie sein. Dafür werden gerne auch mal größere Summen ausgegeben, und zwar vor allem aus eigener Tasche.

Straßburg: Größte Moschee in Europa 

In Straßburg wurde im Oktober 2018 der erste Grundstein für die größte Moschee in Europa gelegt: die „Grande Mosquée Eyyûb Sultan Strasbourg“. Bauherr ist die Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş Frankreich (CIMG). Sie wird auf einer Fläche von 5 500 m2 mit einem Gebetsraum von 900 m2 sowie eine Frauenempore von 300 m2 ausgestattet sein. Innerhalb von ca. 3-5 Jahren soll das Bauvorhaben fertiggestellt und die Moschee für die Besucher eröffnet werden. 

Die Eyyûb Sultan Moschee samt einem angrenzenden Baukomplex soll nach der Fertigstellung Platz für 3.500 Personen bieten. Daneben soll der Komplex diverse Konferenzräume, Klassenzimmer für Islamunterricht, ein Islam-Institut, eine Grund- und Sekundarschule, eine Bibliothek und diverse Geschäfte beinhalten. Mit ihrer originell osmanischen Architektur und den zwei Minaretten möchte die Moschee Teil des europäischen Kulturerbes werden.

„Die Moschee wird der Stadt einen Mehrwert verleihen“, meint Kemal Ergün, Vorsitzender der Islamischen Gemeinschaft Milli Görüş (IGMG) in Köln. Sie soll ein „Zeichen für interkulturelle Toleranz und das friedliche Zusammenleben in Europa“ setzen, so Ergün weiter. Die Gemeinde hatte schon 2008 mit den Arbeiten an dem Projekt begonnen. Finanziert wird das Großprojekt aus Spenden, die weltweit gesammelt werden.   

Eyyûb Sultan Moschee

Mit ihrer originellen Architektur ist die Eyyûb Sultan Moschee das größte islamische Bauwerk Europas. Lassen Sie uns dieses Bauwerk gemeinsam errichten und der Nachwelt ein schönes Erbe hinteralassen.CIMG-GMESIBAN: FR76 1027 8010 0400 0208 9570 160BIC: CMCIFR2A

Gepostet von IGMG – Islamische Gemeinschaft Millî Görüş am Mittwoch, 19. Dezember 2018

Die neue Moschee wird in der Route de Fédération 27 im Industriegebiet „Plaine des Bouchers“ an der Stelle der einstigen Fabrikhalle, die 1996 zu einer Moschee umfunktioniert wurde, stehen. Entworfen hat die Moschee der türkische Architekt Muharrem Hilmi Senap. An der Grundsteinlegung im Jahre 2017 nahmen 300 Gäste teil, darunter auch Oberbürgermeister Roland Ries sowie Präfekt der Regio Grand Est, Jean-Luc Marx. 

Köln: Neue Zentrale für die VIKZ

Der 1973 gegründete Verband der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) wird in Köln-Müngersdorf seine neue Verbandszentrale errichten. Die VIKZ gehört zu den großen islamischen Religionsgemeinschaften in Deutschland. Für das Vorhaben wurde bereits im Sommer 2015 ein Grundstück von 12.600 m² an der Stolberger Straße im Kölner Gewerbegebiet TechnologiePark erworben. Insgesamt soll das Projekt 70 Millionen Euro kosten. Der Baustart ist für das Frühjahr 2019 geplant, die Fertigstellung für das Jahr 2022. 

Rund 300 Gemeinden und Bildungseinrichtungen beheimatet und betreut die VIKZ seit knapp 30 Jahren mit Hauptsitz an der Vogelsanger Straße in Köln-Ehrenfeld. In dem Neubau wird die Gemeinschaft ihre bisherige Arbeit im religiösen, sozialen und kulturellen Bereich fortsetzen. Nach dem Umzug nach Köln-Müngersdorf soll die gegenwärtigen Räumlichkeiten in Köln-Ehrenfeld dem Regionalverband Köln und Umgebung überlassen werden. 

Verband der islamischen Kulturen e.V. (c)Facebook bearbeitet by (c)islamiQ

Baumodell Verband der islamischen Kulturen Köln e.V. (c)Facebook bearbeitet by (c)islamiQ

Neben Verwaltungsflächen sollen auch Räume für Tagungen, Seminare, Imamausbildung und studentisches Wohnen sowie ein Gebetsraum, Veranstaltungsräumlichkeiten und ein Gästehaus untergebracht werden. Bis zu 885 Menschen können nach der Fertigstellung des Neubaus den großen Gebetsraum nutzen. Auch soll in der Zukunft ein öffentliches Restaurant, eine Bibliothek, ein Lesecafé und Läden für Dienstleister angebaut werden. 

„Ziel ist es ,einen Ort der Begegnung und des Austausches zu schaffen. Außerdem legen wir großen Wert auf Transparenz“, sagt der stellvertretende VIKZ-Vorsitzende Seyfi Öğütlü in einer Pressemitteilung. Anschließend wird der gesamte Gebäudekomplex mit einer Tiefgarage ausgestattet, um die Parkplatzsituation zu erleichtern und die Belange der Nachbarschaft zu wahren. Die VIKZ möchte die Architektur offen und einladend gestalten. Es soll den Wunsch der Gemeinschaft nach Austausch und Begegnung sowie nach guten nachbarschaftlichen Beziehungen widerspiegeln. Die Architektur wird das Büro gmp Architekten übernehmen. 

Hamburg: Alte Kirche – neue Moschee 

Fünf Jahre hat es gedauert, eine ehemals evangelische Kirche in Hamburg zur Al-Nour-Moschee umzubauen. Am 26. September wurde die sich noch im Bau befindende Moschee mit einem Festakt eröffnet. 

Unter der Devise „Außen Kirche, innen Moschee“ startete im September 2013 der Umbau der evangelischen Kapernaum-Kirche in Hamburg-Horn zu einer Moschee. Ein Teil der Umbauten wurden auf 2019 verschoben, so dass der erste Freitagsgebet in der neuen Moschee vermutlich erst Anfang 2019 stattfinden wird. Das Hauptgebäude mit Kupferdach und Wänden aus Beton und Backstein, die rautenförmigen Glasfenster und der etwas abseits stehende Turm macht die ehemalige Kirchenkonstruktion tatsächlich weiterhin sichtbar. Auf dem Turm ist jetzt in Gold der arabische Schriftzug „Allah“ zu sehen und ein neuer Vorbau verbindet den Turm mit dem eigentlichen Gebäude, das innen nun ganz islamisch eingerichtet ist: Teppichboden, Gebetsnische, Empore für Frauen, orientalische Ornamente und rituelle Waschräume. Rund fünf Millionen Euro soll der Umbau gekostet haben, davon spendete Kuwait mehr als eine Millionen Euro. 

Islamisches Zentrum Al-Nour Hamburg e.V. (c)Facebook bearbeitet by (c)islamiQ

Islamisches Zentrum Al-Nour Hamburg e.V. (c)Facebook bearbeitet by (c)islamiQ

Das 1993 gegründete islamische Zentrum Al-Nour setze von Beginn an auf große Offenheit. „Auf gute Kontakte zur Nachbarschaft legen wir großen Wert“, sagt der Vorsitzender der muslimischen Al-Nour-Moschee Daniel Abdin bei der Eröffnungsfeier. Das Islamische Zentrum Al-Nour ist Mitglied in der Schura Hamburg. Darüber hinaus ist der Vorstandsvorsitzende der Gemeinde Daniel Abdin gleichzeitig zweiter Vorsitzender der Schura. 

Als die Al-Nour Moschee das ehemalige Kirchengebäude im Jahr 2012 erwarb, stand das Gebäude schon mehr als zehn Jahre leer. Im Jahr 2002 war die Kapernaum-Kirche aus Kostengründen entwidmet und an einen Investor verkauft worden. Geplant war zuerst die ehemalige Kirche zu einer Kita mit Altarraum umzubauen. Doch das Projekt ist am Denkmalschutz gescheitert. Jahrelang stand das Gebäude leer und verfiel. 

Das Islamische Zentrum Al-Nour, das schon lange auf der Suche nach einer würdigen Gebetsstätte war, kaufte dann schließlich das Gebäude. Bis dahin musste die Gemeinde in einer Tiefgarage in der nähe vom Hauptbahnhof beten. 

Leserkommentare

Frederic Voss sagt:
Neue Moscheen zeugen auch vom Aufbau neuer Machtstrukturen. Und folgendes sollte sich jeder (m/w/d) langsam auf der Zunge zergehen lassen: Macht schafft Gehorsam. Auch islamische Machtstrukturen sind nach dem Führerprinzip - mehr oder weniger - totalitär aufgebaut und organisiert. Und diese können nur existieren, wenn es genügend willige Gefolgsleute und ergebene Untergebene gibt. Moscheen - ganz neu als Zeichen für interkulturelle Toleranz und friedliches Zusammenleben? Das muß sich erst noch zeigen.
03.01.19
18:49
Dilaver Çelik sagt:
@Frederic Voss Abgesehen davon, dass Sie mit Ihren Verleumdungen und Ihrem Hass nichts ausrichten können, außer dass Sie nur sich selbst damit strafbar machen und schaden, machen Sie damit lediglich sich selbst das Leben schwer. Sie sollten Ihre eigene innere Unzufriedenheit nicht an Menschen auslassen, die anders sind als Sie. Gehen Sie zum Psychotherapeuten und lassen Sie sich behandeln.
04.01.19
11:49
Dilaver Çelik sagt:
Diese Moscheen bzw. Moscheekomplexe haben eine lange Tradition und dienen der Religionsausübung und sind zugleich soziale Begegnungsstätten. Gemäß der Tradition des Propheten, der im Jahr 622 die erste Moschee erbauen ließ, bauen Muslime überall dort, wo sie leben, Moscheen, um ihre Glaubensgemeinschaft zu pflegen und Gottesdienste auszuüben, welche nur in Gemeinschaft verrichtet werden können (z.B. das Freitagsgebet). Nicht mehr und nicht weniger. Wer den Bau von Moscheen dämonisiert oder gar kriminalisiert, der hat entweder die o.g. Punkte sowie die Religionsfreiheit, die auch für Muslime gilt, nicht verstanden, oder es steckt eine Stragie dahinter, durch bewusste und gezielte Desinformationen Hass und Feindschaft zu schüren. Ein Trost, dass solche Strategien nicht aufgehen, da sie haltlos sind.
04.01.19
13:55
Kritika sagt:
L.S. Es wird höchste Zeit, dass die Muslims ihre Clubgebäude nur von Mitgliedsbeiträgen finanzieren. So, wie das jedes Kaninchen-Zucht-Verein auch macht. Es ist nicht ausgeschlossen, dass der Geldgeber ein verwerflicher totalitärer, Gottesstaat ist, der in Deutschland Einfluss nehmen will Daher sollte Deutschland Auslandsfinanzierung schnell gesetzlich stoppen, und die Geldströmen der MoscheeVereinen kontrollieren. Gruss, Kritika
06.01.19
9:25
Frederic Voss sagt:
Leider verfügen manche Nutzer dieses Forums nicht über genügend Intelligenz um Beiträge richtig verstehen zu können. Und dann demaskieren sie sich selber noch durch impertinente Bemerkungen, wodurch sie meine Sichtweise nur noch bestätigen.
06.01.19
12:11
Enail sagt:
Wichtig ist vor allen Dingen, dass auch beim Beten die Frauen von den Männern getrennt werden. Weil es anscheinend die Männer nicht schaffen, auch beim Beten, abschweifende Gedanken, wenn eine Frau anwesend ist, zu unterlassen. Was muss das für ein Gott sein, oder war es doch ein Mann, der seine Gedanken nicht unter Kontralle hat, und deshalb befahl, dass die Frau nicht neben dem Mann stehen oder knien darf. Wie traurig! Und das nennt man dann Gleichberechtigung oder Toleranz. Man hat nicht mal die Toleranz eine Frau neben sich zu dulden.
06.01.19
23:06
Kritika sagt:
Deliaver schreibt an Frederic Voss: » Sie sollten Ihre eigene innere Unzufriedenheit nicht an Menschen auslassen, die anders sind als Sie. Gehen Sie zum Psychotherapeuten und lassen Sie sich behandeln. « Kritika schreibt an Frederik Voss: Sie nehmen am Besten derartige Entgleisungen nicht ernst. Ich finde, dass Sie am 03.01.19 Ihren Punkt treffend plaziert haben. Es ist in-de-Tat beunruhigend, wie unsere Fremde Gäste, die gerade vor dem totalitair-Islamischen-Chaos zu uns geflüchtigt sind, davon träumen, in unserem Deutschland und unserem Europa, soweit wie möglich, so schnell wie möglich, die Zustände zu kopiëren, für die sie noch Kurzem geflüchtet sind. Die Muslims streben nach Provakive KopftuchFrauen, überall gut sichtbar: Islam Unterricht in möglichst allen Schulen Muftie und Iman-Ausbildung, möglichst auf Kosten Deutscher Steuerzahler Neue protzige Moscheen mit möglichst hohe Minaretten, nur an gut sichtbarer Stelle. Da viele Muslims ungebildet sind und in einfache Stellen nicht soviel verdienen, dass sie Geld für neue Moscheen übrig hätten, holen sie sich Geld aus dubiosen Staaten und werden abhängig von solchen Staaten. Muslims fordern und fordern: Rituelle Waschgelegenheiten, Gebetsräume und koscheres Essen in Unies, KopftuchRecht in Unies und überall. Wo sie ihren Willen nicht bekommen, überziehen sie Deutsche Gerichte mit überflüssige Prozesse: (Querulantin Lunda, Ludin , wie-auch-immer). Gruss, Kritika
07.01.19
23:03
Ömer Herold sagt:
Lieber Kritika, eine kurze Recherche ergibt, dass der großteil der ihrerseits als "muslimische Clubgebäude" bezeichneten heiligen Häuser des Islams, sowieso aus Mitgliedsbeiträgen und zusätzlichen freiwilligen Spenden finanziert werden. Deshalb können Sie ruhigen Gewissens sein. Außerdem bedanke ich mich sehr herzilich bei unseren Großvätern, Vätern und der jungen Generation, die den Bau von Moscheen überall unterstützt. Es ist ein großes Privileg in vielen Städten Moscheen zu finden, sodass man in Ruhe sein Gebet verrichten kann.
08.01.19
13:08
Dilaver Çelik sagt:
@Frederic Voss Ihre Nebelkerzen und Psychospielchen können Sie sich sparen. Ihre Behauptungen entsprechen nicht den Tatsachen. Weiter oben habe ich begründet, warum. Um es in aller Deutlichkeit zu sagen: Sie lügen. Selbst wenn Sie vor mir stehen würden, würde ich es Ihnen offen ins Gesicht sagen: Sie lügen.
10.01.19
23:14
Frederic Voss sagt:
Seit wann warten islamische Prediger immer mit Tatsachen & Wahrheiten auf? Dilaver Çelik sollte sich all die Nebelkerzen und Psychospielchen zu Gemüte führen, die seine Führer und Islam-Autoritäten unter ihrer Anhängerschaft verbreiten. Dann müßte er vor Scham im Boden versinken, es sei denn Indoktrination, Manipulation & Programmierung haben das klare Denken schon vollends vernebelt. Abu Hamid MuhammadI Ibn Muhammad Al-Ghazali (1085-1111): "Wisse, dass die Lüge in sich nicht falsch ist. Wenn eine Lüge der einzige Weg ist, ein gutes Ergebnis zu erzielen, ist sie erlaubt. Daher müssen wir lügen, wenn die Wahrheit zu einem unangenehmen Ergebnis führt." Imam Anjem Choudary, Birmingham: "Ihr findet Menschen, die das ganze Leben...arbeiten. Wir dagegen sind mit dem Dschihad beschäftigt....Und wir lassen uns von ihnen aushalten. Wir sind dabei uns England zu nehmen...Brüssel ist zu 30% islamisch, Amsterdam zu 40%...Demokratie, Freiheit, Laizität sind nur Ideen der Kuffar, die wir beseitigen müssen." Ayatholla Sadeq Khalkali: "Gegner des Tötens haben keinen Platz im Islam. Unser Prophet tötete mit seinen eigenen gesegneten Händen!" Hamed Abdel-Samad: "Der Islam muss als faschistoide Ideologie entmachtet werden." Solche Zitate lassen sich beliebig hier weiter anführen. Man könnte damit ganze Bücher füllen.
12.01.19
14:58
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