Ungarn

Kamerafrau nach Tritten gegen Flüchtlinge freigesprochen

Eine ungarische Kamerafrau wurde trotz des nachweisbaren Angriffs auf Flüchtlinge vom obersten Gerichtshof freigesprochen.

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10
2018
Studie zu Flüchtlinge und Kopftuch © shutterstock
Flüchtlinge © shutterstock

Ungarns Oberster Gerichtshof (OGH) hat eine Kamerafrau freigesprochen, die im September 2015 während der Arbeit absichtlich nach davonlaufenden Flüchtlingen getreten hatte. Im Oktober des Vorjahrs war Petra Laszlo noch wegen Landfriedensbruchs rechtskräftig zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden. Das Höchstgericht hob das Urteil am Dienstag in einem Revisionsverfahren jedoch auf, wie das Portal „magyarhang.org“ berichtete.

Laszlo, die damals für den zur rechtsradikalen Jobbik-Partei gehörenden Internet-Fernsehsender N1TV arbeitete, hatte auf dem Höhepunkt des Flüchtlingszustroms nach Europa mit ihrem Verhalten Empörung ausgelöst. Videos anderer Journalisten zeigten, wie sie einem Flüchtling mit einem Kind im Arm ein Bein stellte, woraufhin dieser samt Kind zu Boden fiel. Außerdem war zu sehen, wie sie einem kleinen Mädchen gegen das Schienbein trat.

Der Jobbik-Sender kündigte ihr daraufhin. Später entschuldigte sich die heute 42-Jährige, behauptete aber zugleich, nur aus Angst vor den Flüchtlingen so gehandelt zu haben. Diese hatten im Grenzort Röszke bei Szeged eine Absperrung ungarischer Grenzpolizisten durchbrochen. Später fand Laszlo Arbeit bei Medien, die der rechts-nationalen Regierung von Ministerpräsident Viktor Orban nahestehen.

Den Freispruch im Revisionsverfahren begründeten die OGH-Richter damit, dass Laszlos Vergehen nicht den Straftatbestand des Landfriedensbruches erfüllt habe. Zu diesem hätte gehört, dass die Tat die öffentliche Ruhe und Ordnung störe, was bei Laszlos Vergehen nicht der Fall gewesen sei. Bei der Tat der Kamerafrau habe es sich vielmehr um ein Ordnungsvergehen gehandelt. Dieses sei aber inzwischen verjährt.

Ungarns Ministerpräsident macht immer wieder Schlagzeilen mit seiner ablehnenden Haltung gegenüber Flüchtlingen. So bezeichnete er muslimische Flüchtlinge als „muslimische Invasoren“ und verweigert ihnen die Einreise nach Ungarn. (dpa/iQ)

Leserkommentare

Kritika sagt:
L.S. » Ungarns Ministerpräsident macht immer wieder Schlagzeilen mit seiner ablehnenden Haltung gegenüber Flüchtlingen. » Kritika meint: Mit dieser Einstellung hat Ungarn so gut wie Keine Muslim-Kopftuch- Belästigung, Keine MesserMänner und MesserMörder, Keine Vergewaltigung einheimischer Frauen durch Muslims. Man kann leider nicht beides haben: Aufnahme bedauernswerter Muslims UND Schutz der Bevölkerung vor eben diese Muslims. Schade eigentlich. Ungarn hat beschlossen, dass die Priorität bei Schutz der eigenen Bevölkerung liegt. Gruss, Kritika
13.11.18
0:12
rajgy sagt:
Über die Kamerafrau, Petra Laszlo gibt es in diesem Artikel fast nur Lügen. Die Videos wurden damals von deutschen Medien manipuliert. 1) Das angebliche "Beinstellen" war eine optische Täuschung. Siehe Youtube: "Hungarian Camerawoman hits back at BBC" (Die Frau spach in ihrem Brief über Panik, aber nur im Tumult.) 2) In das Schienbein des Mädchens wurde nicht getreten. Auf dem Bild war der Fuß der Frau in der Rückwärtsbewegung. Youtube: "Boxendes Flüchtlingsmädchen griff die ungarische Kamerafrau an" Deutsche Redakteuren haben die geometrischen Hinweise für die Unschuld der Kamerafrau absichtlich außer Acht gelassen um mehr Mitleid für den syrischen Flüchtlingsvater zu bekommen. Das Schicksal der ungarischen Kamerafrau (Mutter von 2 Kindern) spielte keine Rolle. Deutsche Medien haben mit den optischen Täuschungen Millionen verdient, und die unschuldige ungarische Frau bekam Morddrohungen. Im Tumult war die Frau in Notwehr (StGB §32), weil das Mädchen die Frau umstoßen wollte, und mit der Faust geschlagen hatte, und auch in Panik war die Frau (StGB §33). 3) In Erinnerung auf Charlie Hebdo hat der Arbeitgeber die Frau auf der Stelle weggeschickt, weil sie Morddrohungen befürchteten. Der Fall wurde vor der Kündigung NICHT untersucht. (Ich mache Bildschirmkopie für den Fall, daß mein Beitrag gelöscht würde.)
22.11.18
22:20