Maischberger und Co.

ARD weist Kritik an Talkshows zurück

Dem Deutschen Kulturrat zufolge haben Talkshows die AfD gestärkt und fordert eine Talkshow-Pause. Grund dafür sei die Themenauswahl über Flüchtlinge und Islam. ARD-Chefredakteur Becker weist den Vorwurf zurück.

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06
2018
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Screenshot: Talkshows - Maischberger und Co. © Youtube, bearbeitet by iQ.
Screenshot: Talkshows - Maischberger und Co. © Youtube, bearbeitet by iQ.

ARD-Chefredakteur Rainald Becker weist öffentliche Kritik an den Talkshows von ARD und ZDF zurück. „Ich halte den Großteil der Kritik an unseren Talksendungen für Quatsch“, sagte er der „Welt“ (Montag). „Das ist alles vollkommen übertrieben. Da wird auch manchmal ein Sündenbock gesucht.“

Zum Vorwurf, die politischen Talkshows hätten die AfD stark gemacht, sagte Becker: „Man kann diese These nicht an der Zahl der eingeladenen AfD-Politiker festmachen. Denn da haben wir, gemessen am prozentualen Wahlergebnis, gar nicht so häufig AfD-Vertreter eingeladen. Zum anderen lässt sie sich auch nicht an den ausgewählten Themen festmachen. Natürlich geht es immer wieder um den Islam, aber eben auch um Themen wie den Wohnungsbau, das Bienensterben, oder, wie am Montag bei „Hart aber fair“, um den Pflegenotstand.“

Auch die Auswahl der Gäste sieht Becker nicht als Problem an. „Natürlich suchen sich die Redaktionen auch Gäste aus, die pointiert und auch mal überspitzt formulieren können. Die Dinge kurz und knackig auf den Punkt bringen können. Das ist ja immer besser, als wenn jemand minutenlang herumschwurbelt.“

Zuvor hatte der Deutsche Kulturrat gefordert, ARD und ZDF sollten eine einjährige Talkshow-Pause einlegen, um die Sendekonzeptionen zu überarbeiten. Geschäftsführer Olaf Zimmermann erklärte: „Mehr als 100 Talkshows im Ersten und im ZDF haben uns seit 2015 über die Themen Flüchtlinge und Islam informiert und dabei geholfen, die AfD bundestagsfähig zu machen.“ (KNA, iQ)