Islamfeindlichkeit

AfD: Stellen Glaser weiter als Bundestagsvize-Kandidaten auf

AfD-Politiker Albrecht Glaser ist schon dreimal durchgefallen. Dennoch will die AfD ihn als Kandidaten für das Amt des Bundestagsvizepräsidenten abermals zur Abstimmung stellen. „Natürlich werden wir ihn weiter aufstellen“, sagte Parteichef Alexander Gauland am Mittwoch.

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2018
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AfD
Das waren noch "gute" Zeiten. Die Spitzen der AfD Seite an Seite (v.l Frauke Petry, Albrecht Glaser, Alexander Gauland) © shutterstock

Die AfD will ihren dreimal durchgefallenen Kandidaten für das Amt des Bundestagsvizepräsidenten abermals zur Abstimmung stellen. „Natürlich werden wir ihn weiter aufstellen“, sagte Partei- und Fraktionschef Alexander Gauland am Mittwoch im ZDF-„Morgenmagazin“. „Ich wüsste auch keine Alternative. Denn das, was er über den muslimischen Glauben gesagt hat, ist das, was wir alle denken.“ Und: „Grundvoraussetzung für einen unserer Kandidaten ist, dass er genauso denkt wie Herr Glaser.“

Die anderen Fraktionen lehnen Glaser ab, weil er aus ihrer Sicht mit islamfeindlichen Äußerungen das Grundrecht auf Religionsfreiheit infrage stellt. Glaser hatte sich dafür ausgesprochen, dem Islam nicht das Grundrecht auf Religionsfreiheit zuzugestehen, weil der Islam selbst keine Religionsfreiheit kenne und sie dort, wo er herrsche, im Keim ersticke. 

Gauland sagte: „Die anderen (Fraktionen) können ja sich der Stimme enthalten, dann wählen wir ihn mit unseren Stimmen.“

In der Diskussion um gesperrte Twitter-Tweets seiner Fraktionsstellvertreterin Beatrix von Storch bestritt Gauland, dass es darin pauschal um alle muslimischen Männer in Deutschland gegangen sei. „Es geht überhaupt nicht um zweieinhalb Millionen Menschen. Sondern Frau Storch hat kritisiert, dass die Kölner Polizei den Versuch macht, Menschen, die ihr Gastrecht in Deutschland missbrauchen, in irgendeiner Weise einzufangen“, sagte er.

Von Storch hatte auf Twitter von „barbarischen, muslimischen, gruppenvergewaltigenden Männerhorden“ geschrieben. „Das ist eine Feststellung, die sich ergeben hat aus dem, was wir in der Vergangenheit erlebt haben“, sagte Gauland mit Blick auf die Übergriffe auf Frauen in der Silvesternacht in Köln vor zwei Jahren. Er bestritt, dass es sich um Volksverhetzung handele. Die Kölner Polizei hatte von Storch der Volksverhetzung beschuldigt und angezeigt. Gauland kritisierte, dass Twitter von Storchs Account wegen des Tweets gesperrt hatte. „Das hat ein deutscher Richter zu entscheiden. Und nur wenn er das so sieht, habe ich das zu akzeptieren.“ (dpa, iQ)