Jerusalem

Ende der Krise am Tempelberg in Aussicht

Für den Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern um die Nutzung des Tempelberges, der seit drei Wochen herrscht, bahnt sich eine Lösung an.

27
07
2017
al-Aqsa-Moschee © by cordyph auf flickr, bearbeitet iQ

In Jerusalem zeichnet sich drei Wochen nach Ausbruch der Krise um den Tempelberg eine Lösung ab. Der Jerusalemer Großmufti Mohammed Ahmed Hussein betonte am Donnerstag nach einem Treffen mit Palästinenserpräsident Mahmud Abbas, der alte Zustand rund um das islamische Heiligtum sei wiederhergestellt worden. In den frühen Morgenstunden hatten die Israelis die Infrastruktur für die umstrittenen neuen Kameras rund um das Tempelplateau abgebaut. Die Gebete auf dem Tempelberg mit der Al-Aksa-Moschee und dem Felsendom, die zuvor von den gläubigen Muslimen auf die benachbarten Straßen verlegt worden waren, könnten jetzt wieder auf den Heiligtum stattfinden, so Hussein.

Am 14. Juli hatte Israel nach der Ermordung von zwei israelischen Grenzpolizisten am Tempelberg und der Erschießung der drei palästinensischen Angreifer den Heiligen Bezirk abgeriegelt. Daraufhin war es am letzten und vorletzten Freitag zu blutigen Auseinandersetzungen zwischen palästinensischen Demonstranten und israelischen Sicherheitskräften gekommen. Auch für den morgigen Freitag waren erneut Zusammenstöße erwartet worden, da die muslimische Tempelplatzverwaltung die Proteste zunächst fortsetzen wollte.

Abbas sowie der Mufti bezeichneten israelischen Medienberichten zufolge den Abbau der Kamerasysteme als Sieg der Palästinenser. Am Nachmittag sollten sich die Gläubigen an den Eingängen zum Tempelberg versammeln und gemeinsam wieder das seit knapp drei Wochen boykottierte Terrain betreten. Am Freitag sollen alle Moscheen Jerusalems geschlossen bleiben und die Gläubigen zum Gebet auf den Tempelberg mit den islamischen Heiligtümern kommen.

Noch am Donnerstagvormittag hatten mehrere Hundert muslimische Frauen am Löwentor vor dem Eingang zum Tempelbezirk demonstriert und gegen das Vorgehen der Israelis protestiert. Diese wollten die islamische Souveränität über den Tempelbezirk aushöhlen.

Unterdessen wollen Medienberichten zufolge die israelischen Sicherheitskräfte ihre Präsenz auf dem Tempelplatz und in den muslimischen Stadtvierteln Jerusalems aufrechterhalten, um mögliche Ausschreitungen zu unterbinden. (KNA/iQ)

Leserkommentare

Mads sagt:
Die Aufregung der muslimischen Araber, dass die Hamas den heiligen Ort als Waffenumschlagsplatz für Terroristen nutzt, ist deutlich nicht existent.
31.07.17
14:15