Stiftung Mercator

Studie zur Islamfeindlichkeit unter Jugendlichen

Eine neue Studie der Universität Duisburg-Essen befasst sich mit dem Thema Islamfeindlichkeit unter Jugendlichen. Ziel sei es, vor allem Schulen bei der frühzeitigen Bekämpfung von Islamfeindlichkeit zu helfen.

20
05
2017
Symbolbild: Kopftuch, Muslimin© (Never Edit/CC 2.0/ flickr)
Symbolbild: Kopftuch, Muslimin© (Never Edit/CC 2.0/ flickr)

Eine neue Studie der Universität Duisburg-Essen, welche von der Stiftung Mercator unterstützt wird, beschäftigt sich mit Islamfeindlichkeit unter Schülern in Nordrhein-Westfalen. Hierzu werden 16- bis 18-Jährige anhand von Tiefeninterviews und eines Fragebogens befragt.

Die Studie soll Auskunft darüber geben, wie weit Islamfeindlichkeit unter Jugendlichen verbreitet ist und welchen Einfluss die soziale Herkunft spielt. Ziel sei es, vor allem Schulen bei der frühzeitigen Bekämpfung von Islamfeindlichkeit unter Jugendlichen zu helfen. Dabei würden Maßnahmen für den Schulalltag wie für die Lehrerbildung entwickelt.

„Der Islam wird in weiten Teilen unserer Gesellschaft abgelehnt. Dies reicht sogar weit über die aggressive Polemik bestimmter politischer Gruppierungen hinaus“, so Ungleichheitsforscherin Nicolle Pfaff. In der Befragung unter 16- bis 18-jährigen Jugendlichen gehe es darum, die Gründe dafür zu beschreiben. Mithilfe der Ergebnisse würden präventive Maßnahmen für den Schulalltag und die Lehrerbildung entwickelt.

Die Stiftung Mercator unterstützt das auf zwei Jahre angelegte Projekt mit 272.000 Euro. Ihr sei wichtig, dass dieses bisher wenig erforschte Problem thematisiert wird. „Angesichts der stark polarisierenden gesellschaftlichen Stimmung sind neue Ansatzpunkte notwendig, um das Integrationsklima und den Zusammenhalt im Land grundlegend und langfristig positiv zu wenden“, so die Stiftung. (KNA, iQ)

Leserkommentare

Ute Fabel sagt:
"Der Islam wird in weiten Teilen unserer Gesellschaft abgelehnt." Na und? Das ist in einer pluralistischen Gesellschaft völlig legitim. Der Kommunismus wird auch in weiten Teilen unserer Gesellschaft abgelehnt, ebenso die Glaubenslehren der Religion der Zeugen Jehovas, die in Österreich ebenso wie der Islam gesetzlich anerkannte Religionsgemeinschaft ist. Ich kenne gleich mehrere anerkannte syrische Flüchtlinge aus sunnitischen Familien, die sich vom Islam völlig abgewandt haben und die Religion, in welche sie de facto hineingeboren wurden, für verstandesfeindlich und unwahr halten. Es ist nicht die Aufgabe des Staates viel Geld dafür auszugeben, um Imagepflege für Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften auszugeben.
22.05.17
8:10
grege sagt:
Nach der Logik ist jeder Atheist ein Islam-, Christen-, Hindufeind, oder was auch immer. Der Unterschied zwischen Hass und Ablehnung auf Basis unseres hier gern zitierten GG wird hier von einigen Islamliebhabern bewusst verwischt.
24.05.17
20:51
grege sagt:
Nach der Logik ist jeder Atheist ein Islam-, Christen-, Hindufeind, oder was auch immer. Der Unterschied zwischen Hass und Ablehnung auf Basis unseres hier gern zitierten GG wird hier von einigen Islamliebhabern bewusst verwischt. Muslime sollten vielleicht nicht nur auf andere schauen und sich als Opfer bemitleider, sondern erst mal selber ihre eigenen Hausaufgaben machen und gegen den Hass auf Ungläubige in Ihren Reihen angehen. Dieser Hass beschränkt sich leider nicht nur IS Sympathisanten, sondern wie Studien von Heitmeyer und Co zeigen, auch auf einen erheblichen Anteil sogenannter "friedfertiger" Muslime
24.05.17
20:55