Heidelberg

Justiz entscheidet über Kopftuch am Arbeitsplatz

Das Arbeitsgericht in Heidelberg entscheidet im Fall einer Kundenberaterin, die entgegen ihres Vorgesetzten ein Kopftuch am Arbeitsplatz tragen möchte.

12
04
2017
Symbolbild: Arbeitsplatz © by GillyBerlin auf flickr, bearbeitet by IslamiQ.

Darf die Kundenberaterin eines Drogeriemarkts ein islamisches Kopftuch am Arbeitsplatz tragen? Diese Frage soll das Arbeitsgericht in Heidelberg in der kommenden Woche (19. April) klären. Das Unternehmen argumentiere mit Hinweis auf die Betriebsordnung, dass Kopfbedeckungen im Kundenkontakt nicht erlaubt seien, sagte eine Justizsprecherin am Dienstag. Die Klägerin geht dagegen vor.

Die Frau hatte bei dem Unternehmen von 2001 bis 2013 ohne Kopftuch gearbeitet und ging dann in Elternzeit. Als die 31-Jährige wiederkam, erschien sie mit Kopftuch – was bei der Firma auf Widerstand stößt.

Verfahren wegen Kreuzen oder Kopftüchern am Arbeitsplatz waren in den vergangenen Jahren immer wieder vor Gericht verhandelt worden. Der Europäische Gerichtshof in Luxemburg hatte im März entschieden, dass religiöse Symbole unter bestimmten Bedingungen vom Arbeitgeber untersagt werden können (Rechtssachen C-157/15 und C-188/15).

Die Anti-Diskriminierungs-Beauftragte des Bundes, Christine Lüders, mahnte allerdings vor kurzem, dass ein Kopftuch-Verbot muslimischen Frauen den Zugang zum Arbeitsmarkt erschweren könnte. (dpa/iQ)

Leserkommentare

grege sagt:
Letztlich wäre dann alle Bekleidungsvorschriften im Berufsleben hinfällig, solange Sie nicht gegen sicherheitstechnische Auflagen verstoßen. Kopftücher zuzulassen, andere Bekleidungsformen zu verbieten, wie es jetzt bereits praktiziert wird, würden auf eine Diskriminierung hinauslaufen und sind daher langfristig nicht praktikabel. Vor dem Hintergrund wird es interessant, inwieweit die Richter in dieser Frage dem jüngsten EuGH Urteil folgen werden.
15.04.17
19:48
grege sagt:
"Das "Warum"-- wieso die Klägerin ihren Glauben nun anders versteht und lebt-- hat tatsächlich niemanden zu interessieren. Wir haben hier in Deutschland Gott sei Dank keine Religionspolizei." Herr Disch diskutiert wieder einmal mit sich selber. Vor dem Hintergrund können Sie mit dieser Argumentation ebenso die Rocklerkluft oder andere extravagante Bekleidungsformen nicht verbieten. Dieses Argument zeigt, inwieweit Unterscheidungen zwischen Weltanschauung, Religion und Politische Ansicht auf Dauer nicht praktikabel, da hier die inviduelle Einstellung maßgebend ist.
15.04.17
19:54
grege sagt:
"Die verheerend falsche Interventionspoltik der USA im Nahen Osten beschert uns den Terrorismus." Aha, die Amerikaner sind also wieder mal die Schuldigen. Der Terrorismus existiert nicht nur im nahen Osten sondern in nahezu allen muslimische geprägten Erdregionen und ist eben nicht nur auf den Nahen Osten beschränkt. Wenn Menschen köpfen, mit LKWs überrollen oder auf sonstige Art und Weise töten, dann sind es diese in Schuld und nicht böse Amerikaner.
15.04.17
19:57
Kritika sagt:
L.S. Herr Johannes Disch - hierbei gegrüsst - schreibt an Kritika: "Die verheerend falsche Interventionspoltik der USA im Nahen Osten beschert uns den Terrorismus." Die AmateurFeldherren Disch und Kritika sind sich einig, dass die USA im Nahen Osten Fehler gemacht haben. Auch die USA gibt das inzwischen zu. Im Nachhinein wissen's alle besser. Dass die USA uns den Terrorismus beschert haben sollen, dass lässt Kritika die Haare zu Berge stehen. Die Gruppen Al-Qaida, BokoHaram, Islamischer Staat, Sunieten, Schiiten, Aleviten, und weitere -iten sind zwar alle Muslims in dem Sinne, dass alle einst das Glaubensbekenntniss abgelegt haben und seitdem nicht aus der MoslimKirche ausgetreten sind - geht ja gar nicht -. Die um den wahren Glauben Konkurierende Gruppen sehen sich leider gegenseitig als Ungläubige an und was das bedeutet, darüber gibt der Koran vielfältig Auskunft. Eine besonders brutale Muslimgruppe nennen die Deutschen "So genannte Islamische Staat" alsob die Bundesrepublik Deutschland sich nicht auch "so nennen" würde oder die Volksrepublik China. Weitere MuslimStaaten zu analysieren, die in den MuslimInternen Krieg involviert sind, würde diesen Rahmen sprengen. Die Lage bei den Muslims ist nicht viel anders als im Kleinen bei den Motorad Clubs HellsAngels, Bandidos, Monguls usw. die sich alle zum Hobby Motorrad Fahren bekennen sich aber trozdem tötlich bekämpfen. Sadam Huseein hat mit brutaler Gewalt den Deckel auf dem Dampfkessel gehalten und als der Diktator weg war, da stürmten die diverse MuslimGruppen auf einander los. Der tiefsitzende Hass, der Moslims unter einander führte zuerst dazu, dass sie sich gegenseitig Granaten in vollbesetzten Moscheen wierfen und steigerte sich sowohl zu den Flüchtlingsströmen die wir heute beobachten, als auch zu dem Moslemschen Terror. Die USA, sehr geehrter Herr Disch ist dabei eine Randfigur, die den Tirannen beseitigte, sich aber über den tiefen Unfrieden, der Muslins offensichtlich innewohnt nicht im Klaren war. Schöne Osterfeiertage wünscht allen Lesern Kritika.
16.04.17
0:04
Ute Fabel sagt:
Erfreulicherweise gibt es das neue EuGH-Urteil Achbita, dass dem Gericht nun rechtliche Orientierung bietet. Das optische Neutralitätsprinzip ist eine diskriminierungsfreie Unternehmensphilosophie.
18.04.17
8:40
John Holmes sagt:
Warum wollen die Moslems immer ein Sonderrecht? Bekommen sie das nicht, fühlen sich diese diskriminiert und angegriffen, schlüpfen in die Opferrolle. So Leute und Erdoganwähler passen nicht in unsere Gesellschaft. Sie sollten dort hin ziehen, wo ihr Kopftuch, schächten, Kinderehen, Vielweiberei, Schariarecht herrscht . Dort dürften sich diese Moslems wohl fühlen. Geht, haut ab, wir brauchen das nicht, und Euch schon lange nicht!
20.04.17
12:56
Johannes Disch sagt:
@John Holmes Es geht nicht um Sonderrechte von Muslimen, sondern um ihre Grundrechte. Ihr Duktus-- "Geht, haut ab, wir brauchen euch nicht"-- ist an Abfälligkeit kaum noch zu überbieten.
05.05.17
13:19
Joachim sagt:
Zu der rolle der amerikaner im NAhen Osten als GEburtshelfer des Terrorismus: die amis, insbesondere die CIA, hat auch in Südamerika in einer Reihe von Staaten Umstürze gemacht und viel Unheil angerichtet. Wüsste nicht, dass die Südamerikaner darauf mit Terrorismus "gegen den Westen" oderr die USA reagieren. muss wohl doch an der religion liegen...
12.05.17
0:29
IslamFrei sagt:
An Holmes / Disch "Geht, haut ab, wir brauchen euch nicht" - - -schreibt Holmes -------- - - - ist an Abfälligkeit kaum noch zu überbieten. - sagt Disch dazu. Stimmt, Disch, sagt IslamFrei aber für eine KopftuchFrau, die hier für eine Terror-Ideologie Kopftuch-Werbung betreibt, schon angemessen. Und humaner als Veilchen. Gruss IslamFrei
14.09.21
16:22
1 2