Niederlande

Rechtspopulist Wilders will Islam vertreiben

Am 15. März wählen die Niederlande ein neues Parlament. Der Rechtspopulist Geert Wilders hat beste Aussichten. In seinem ersten großen TV-Interview zur Wahl enthüllt er seine Pläne für das Land.

13
02
2017
Geert Wilders - Stop Islam
Geert Wilders - Stop Islam © Facebook, bearbeitet by iQ.

Der niederländische Rechtspopulist Geert Wilders will sich nach einem Wahlsieg seiner Partei im März für ein weitgehendes Verbot des Islam in seinem Land stark machen. „Die islamische Ideologie ist womöglich noch gefährlicher als der Nationalsozialismus“, sagte der Politiker im niederländischen Fernsehen am Sonntag in Den Haag. Er forderte erneut ein Verbot des Korans und die Schließung der Moscheen.

Es war das erste große TV-Interview des Rechtspopulisten vor der Parlamentswahl am 15. März. Nach Umfragen kann seine Partei für die Freiheit (PVV) mit rund 20 Prozent stärkste Kraft werden. Die meisten etablierten Parteien lehnen jedoch eine Zusammenarbeit mit ihm ab.

Dennoch forderte Wilders im Falle eines Wahlsieges die Beteiligung an einer Regierungskoalition. „Wenn die Wähler die PVV echt so groß machen, wie einige Umfragen vorhersagen, dann kommt man nicht um uns herum“, sagte der 53 Jahre alte Abgeordnete im etwa eine Stunde dauernden Gespräch mit dem rechtskonservativen TV-Sender WNL. Zurzeit ist die PVV mit 12 Abgeordneten (acht Prozent) im Parlament vertreten.

Wilders skizzierte angebliche Gefahren für die Niederlande durch eine „Islamisierung“ und „Massen-Immigration“. „Unser Land ist gekapert, und wir müssen es zurückerobern“. Den Koran verglich er mit Adolf Hitlers „Mein Kampf“ und Moscheen mit „Nazi-Tempeln“, in denen täglich zu Hass und Gewalt aufgerufen werde. „Wir tun unserem Rechtsstaat einen Gefallen, wenn wir das nicht mehr zulassen“, sagte er. Etwa sechs Prozent der rund 17 Millionen Einwohner der Niederlande sind Muslime.

Nach britischem Vorbild strebt auch Wilders den Austritt der Niederlande aus der EU an. Er fordert auch die Wiedereinführung der Grenzkontrollen. (dpa, iQ)

Leserkommentare

Ute Fabel sagt:
Damit Rechtspopulisten mit halben Wahrheiten nicht ganze Erfolge erzielen, wäre es wichtig, dass auch die bürgerliche Mitte und die Linke bei Islamkritik nicht reflexartig pauschal abblocken sondern durchaus kantige Islamkritik betreiben, wo diese geboten ist. Am meisten profitieren Rechtspopulisten davon, wenn die etablierten Parteien gegenüber dem Islam einen undifferenzierten Kuschelkurs betreiben und höchst Kritikwürdiges einfach unter den Teppich zu kehren versuchen. Ich denke da zum Beispiel an die Zwangsbeschneidung von religionsunmündigen Jungen. Bei dieser Fragen haben die meisten Abgeordneten nach dem erfreulichen Kölner Urteil im 2012 danach im Bundestag einen anbiedernden Kniefall begangen. Die körperliche Integrität von Minderjährigen hat Vorrang vor religiösen Befindlichkeiten von Eltern und Religionsvertretern. Das gilt für jede Religions- und Weltanschauungsgemeinschaft.
16.02.17
8:36
Kritika sagt:
L.S. Die Niederländer haben eine besonders infame Seite des Islam kennen gelernt, als ein von den Islamklerikern aufgehetzter Moslim den beliebten Künstler Theo van Gogh vor einigen Jahren auf offener Strasse ermordete. Der von der Polizei eingekreiste Mörder bettelte der Polizei an, ihn zu erschiessen. Es stellte sich heraus, dass Islamische Imame ihm eingehämmert hatten, dass er bei einer solchen Grosstat im Sinne des Islam sofort an Allas Tisch platz nehmen könne - so er denn als "Märtürer" dabei getötet würde. Erstmal wurde daraus nichts denn die Niederländische Polizei nahm ihm als schäbiger Mörder fest. Er sitzt wegen Mordes eine lange GefängnisStrafe aus. Seit diesem Zeitpunkt wurden den Niederländern die Augen geöffnet. Es war offensichtlich, das nicht nur ein Heissporn, ein Einzelner, am Werk war sondern das Systems Islam wurde als Verlogen empfunden. Wilders hat es seit dem nicht schwer, der Bevölkerung davon zu überzeugen, dass diese Organisation keine gewöhnliche Religion ist sondern eine gefährliche Idologie. Nicht zufällig waren die Niederländer vorne mit dabei, das öffentliche Auftreten in deutlich Religiöser Kleidung zu verbieten. Die starke Ablehnung des Islam in den Niederlanden und leider auch das Aufkommen der zwielichtigen Figur Wilders haben die Islamführer also grösstenteils selber verursacht. Gruss, Kritika
28.02.17
19:23