Politk und Gesellschaft

Gute Wünsche zum Ramadan

Die Bundesregierung und Kirchenvertreter übermitteln Muslimen ihre guten Wünsche zum Ramadan und rufen zu einem respektvollen Miteinander auf.

07
06
2016
Ramadan-Lichter
Der Monat Ramadan ist vorbei, die Muslime begehen das Ramadanfest © by Guillaume Paumier auf Flickr (CC BY 2.0), bearbeitet islamiQ

Die Bundesregierung beglückwünscht alle Muslime zum diesjährigen Ramadan. Regierungssprecher Steffen Seibert twitterte am Sonntagabend: „Allen muslimischen Mitbürgern wünsche ich einen gesegneten und friedvollen Ramadan“.

Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier betonte, der Ramadan sei „für die Muslime eine wichtige Zeit des Nachdenkens, der Einkehr und der Gemeinschaft“. „Ich wünsche mir, dass angesichts der zahlreichen Krisen und Konflikte gerade in der islamischen Welt von diesem Fest ein Zeichen der Hoffnung und des Friedens, des Respekts und der Toleranz ausgeht“, so Steinmeier weiter.

Die katholischen Bischöfe in Deutschland haben den Muslimen zu Beginn des Fastenmonats Ramadan ebenfalls ihre Segenswünsche übermittelt. Der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, lehnte dabei am Montag in Bonn „alle Forderungen populistischer Bewegungen, die die Religionsfreiheit der Muslime in Deutschland einschränken wollen“, entschieden ab. Mit gleicher Eindeutigkeit trete die katholische Kirche der Verweigerung der Religionsfreiheit für die Christen in mehrheitlich muslimischen Ländern entgegen. Religionsfreiheit sei ein universales Menschenrecht, so Marx.

In seiner Botschaft dankt der Kardinal allen Helfenden in der Flüchtlingsarbeit. Der Dienst von Christen, Juden und Muslimen sei ein gemeinsames Zeichen für die Menschenfreundlichkeit Gottes. „Wer barmherzig ist, wird auch Barmherzigkeit erfahren“, erklärte Marx. (KNA/iQ)

Leserkommentare

Ute Fabel sagt:
Ich bin für ein tolerantes, aber durchaus kritikbereites Miteinander, in welchem das ständige Hinterfragen von alten Traditionen einen hohen positiven Stellenwert hat und nicht als Beleidigung empfunden wird. Selbstverständlich toleriere ich es, wenn jemand die Fastenregeln des Ramadan einhält. Respekt muss jedoch verdient sein. Respekt kann ich vor dem Ramadan keinen haben. Ich halte ihn für ein sinnloses, zwischenmenschlich unproduktives Ritual, genauso wie ich im Christentum in dem Abendmahl-Zerimoniell keine Sinnhaftigkeit finden kann. Bestensfalls das Wir-Gefühl der Gruppenzugehörigkeit wird dadurch gefördert, aber ist das wirklich erstrebenswert? Die Zeit und die Kräfte, die dafür aufgehen, könnte man weit sinnvoller für andere Dinge einsetzen. Ich helfe seit Monaten mehren Flüchtlingen regelmäßig beim Deutschlernen. Das halte ich nützlicher als fünf Mal täglich zu beten, ein Monat im Jahr zu gewissen Tageszeiten zu fasten oder Pilgerfahrten zu unternehmen.
07.06.16
12:47
Tarik sagt:
Im Islam gehoert Glauben und Gutes tun miteinander. Die Gottesdienstlichen Dinge wie Fasten und beten halten gewiss niemanden davon ab, sich sozial sinnvoll zu engagieren - sie dienen lediglich dazu, das menschliche Bedürfnis nach Geistigem zu stillen. Islamisch ausgedrückt könnte man sagen, dass Homo erst dann sapiens ist, wenn er der natürliche Raum des übernatürlichen ist. Tatsächlich schärfen diese Dinge - mit der richtigen Intention durchgeführt - solch wertvollen und heute selten gewordenen Dinge wie Selbsprüfung und Selbsthinterfragung.
11.05.19
0:57