Gewalt

Muslimische Frauen fordern mehr Einsatz gegen Diskriminierung

In Europa haben verbale und physische Gewalt gegen Frauen rapide zugenommen. Besonders muslimische Frauen sind davon betroffen, sagen Experten und Menschenrechtler.

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03
2016
Symbolbild: Muslime werden angegriffen © Ron Zmiri auf shutterstock, bearbeitet IslamiQ

In Europa haben verbale und physische Gewalt gegen Frauen rapide zugenommen – besonders muslimische Frauen sind davon betroffen. Bei einer Diskussion zum Thema Frauen und Islamfeindlichkeit im EU-Parlament am Mittwoch forderten zahlreiche Organisationen konkrete Maßnahmen von den EU-Staaten, um die doppelte Diskriminierung von Musliminnen einzudämmen. „Die Diskriminierung zieht sich durch alle Bereiche: Gesundheit, Arbeit und Bildung“,
sagte die sozialdemokratische EU-Abgeordnete Soraya Post, Ko-Vorsitzende der fraktionsübergreifenden Gruppe gegen Rassismus. Auch in der breiten Gesellschaft sei auf ein Bewusstsein für muslimische Kultur hinzuarbeiten.

74 Prozent Angriffe auf Muslime richteten sich gegen Frauen, sagte Yasser Louati vom französischen Zentrum gegen Islamfeindlichkeit. Muslime würden Ziel ernstzunehmender Hassverbrechen, „nur weil sie mehr sichtbar sind“, so Louati. Allerdings beleuchteten wenige Daten zu Angriffen auf Muslime auch den Gender-Aspekt.

Die französische Laizismus-Expertin Nora Rami sagte, das Kopftuchverbot in Frankreich bringe Mädchen um ihr Recht auf Bildung. Sie verwies auf Fälle, in denen Mädchen oder junge Frauen auf den Schul- oder Universitätsbesuch verzichteten, weil sie sich dem Verbot religiöser Abzeichen in öffentlichen Einrichtungen nicht unterwerfen wollten. „Auf diese Weise wird die Situation der Frauen nicht verbessert, sondern schließt sie aus der Gesellschaft aus“, sagte Rami.

Fatima Doubakil vom muslimischen Menschenrechtsausschuss in Schweden sprach sich dafür aus, Islamfeindlichkeit als eine Form des Rassismus anzusehen. „Rassismus ist keine Frage der Einstellung, sondern strukturell bedingt“, so Doubakil. Durch die Terroranschläge in Europa gebe es einen zudem Paradigmenwechsel. Der Kampf gegen Terrorismus gehe mit „massiven Menschenrechtsverletzungen“ einher. (KNA,iQ)

Leserkommentare

Joachim sagt:
@Johannes Disch: Siesagen man kann einem moslem konservatives bzw religiöses Weltbild nicht vorwerfen... klar nicht, aber es es ist so schwer, mit denen zusammenzuleben.... ich bin Integrationslehrer, und wenn wir morgen abend mit dem kurs was trinken gehen, wieviele von den 6 kopftuchfrauen im kurs werden dann mitkommen, na? ... ich werde mal wieder mit 15 jungen Arabern ,männlich, ein lokal stürmen und hoffen, dass alle verstehen, das wir nurn deutschkurs sind und nicht Köln 2.0.
23.11.16
2:02
Kritika sagt:
An Enail und Mitleser. Sie, liebe Enail schreiben Auch dann, wenn ein Muslim Terrortaten begeht, ist er während des Mordens Muslim. Ja, Enail, das sehe ich auch so. Wer irgendwann das muslimische Glaubensbekenntnis abgelegt hat, der ist bis zum jüngsten Tag Muslim, Mohammedaner oder auch Islamist. Und wer mit einem Streitsymbol bewusst provozieren geht, der ist für die Folgen selber verantwortlich, auch damit bin ich mit Ihnen voll und ganz einverstanden. Der Vergleich mit dem Dis-schen Minirock ist natürlich an den Haaren herbei gezogen; so etwas tut er gerne. Gruss, Kritika
07.03.19
0:22
IslamFrei sagt:
An Enail , Sie analysiert die Muslimische ProblemFrauen auf origineller Weise. Ihre Meinung teile ich voll und ganz. Ihre Ausführungen habe ich gerne und zustimmend gelesen. vielen Dank, IslamFrei
23.08.21
0:12
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