Kopftuch

World Hijab Day 2016

Am 1. Februar 2016 wurden weltweit Menschen dazu aufgerufen sich am Wold Hijab Day zu beteiligen. Sie sollten für einen Tag ein Kopftuch tragen und erfahren, wie sich viele muslimische Frauen damit fühlen.

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Kopftuch
Coverbild der Aktion worldhijabday.com © facebook, bearbeitet by iQ

Am 1. Februar 2016, dem alljährlichen World-Hijab-Day wurden weltweit Frauen dazu aufgerufen für einen Tag das Kopftuch zu tragen. Dadurch soll für mehr Verständnis und Toleranz geworben werden. An diesem Tag können sich Frauen an das Kopftuch wagen, ohne Muslimin zu sein.

Die Initiatorin dieses Tages ist Nazma Khan, eine amerikanische Muslimin, die oft wegen ihres Kopftuchs kritisiert wurde und wie viele andere täglich mit Vorurteilen kämpft. Khan, die in ihrer Kindheit und in der Schule oft als „Batman“ oder „Ninja“ verspottet wurde, will mit ihrer Idee ein Zeichen für mehr Empathie setzen. Auf der Homepage zum World Hijab Day erklärt sie, was sie dazu bewog, diesen Tag erstmals am 1.Februar 2013 ins Leben zu rufen.

Die Aktion findet vor allem in den sozialen Netzwerken jedes Jahr viel Anklang. Die Teilnehmer verbreiten in den sozialen Medien welche Erfahrungen sie an diesem Tag mit dem Tragen eines Kopftuches gemacht haben, und mit welchen Reaktionen sie konfrontiert wurden. Viele berichten davon, dass die Blicke der Menschen unangenehm seien, andere finden, dass man sie trotz des Kopftuches nicht weiter beachtet habe. Unter dem Hashtag #WorldHijabDay werden diese Meinungen und Anekdoten gesammelt. Frauen aus aller Welt veröffentlichen Bilder von sich im Hijab, und äußern sich zu diesem kontroversen Thema. Die Australische Agnostikerin Mandy Darmody veröffentlichte ihr Bild mit dem Kommetar: “ I believe in a world where we all have freedom of expression“, und tritt damit für Freiheit ein. Die Amerikanerin Ivy Yapelli fordert mit ihrem Hijab-Foto, eine Ende der Verfolgung und Unterdrückung von Frauen jeglicher Religionszugehörigkeit.

Mit dem World Hijab Day soll für Aufmerksamkeit auf das Kopftuch, abseits der negativen Schlagzeilen, gesorgt werden. Der Tag soll auch deutlich machen, dass sich Millionen von Frauen für ein Kopftuch aus freien Stücken entscheiden. Die Botschaft des World Hijab Days lautet: Wir können besser erfahren, wie unser gegenüber fühlt, wenn wir uns in ihn hineinversetzen können.

Leserkommentare

Manuel sagt:
Aus freien Stücken, wie bitte? Viele kleine Mädchen werden schon damit indoktriniert, in dem ihnen schon von kleinauf eingeredet wird, sie müsse ein Kopftuch tragen, sonst wären sie keine gute Muslima. Finde es sehr problemtisch, wie hier ein Frauenunterdrückungssymbol verherrlicht wird. Im Koran steht übrigens kein Satz, der lautet: "Die moslemische Frau muss ein Kopftuch tragen!" Soviel dazu!
02.02.16
13:10
Ute Fabel sagt:
Besser wäre es, wenn Frau Khan Männer motivieren würde einen Tag ihr Haupthaar zu bedecken. Warum soll diese Bekleidungsvorschrift im Zeitalter der Geschlechtergleichstellung eigentlich nur für Frauen gelten? Sollte man nicht auch Männer motivieren sich genauso zu bedecken? Wäre das nicht gerecht?
03.02.16
7:43
Denise sagt:
@Manuel richtig, AUS FREIEN STÜCKEN! Fragen Sie doch mal die Kopftuchträgerinnen selber!
03.02.16
9:44
Manuel sagt:
@Denise: Aus freien Stücken, guter Witz, wenn man schon von kleinauf damit indoktriniert wird, kann es kaum freiwillig sein. Und das Kopftuch IST ein Frauenunterdrückungssymbol, können Sie sogar bei Alice Schwarzer nachlesen.
03.02.16
11:44
Johannnes Disch sagt:
@Manuel Es ist ein Klischee, das Kopftuch pauschal als "Frauenunterdrückungssymbol" zu bezeichnen. Und genau solche Klischees verhindern einen rationalen Diskurs. lg Johannes Disch
03.02.16
14:44
Ute Fabel sagt:
Man sollte die eigene Religion im Herzen tragen und entsprechend der inneren religiösen Werte leben . Die eigene religiöse Identität in fetischhafter Weise über Äußerlichkeiten zu definieren halte ich für ein Armutszeugnis.
04.02.16
10:41
Manuel sagt:
@Johannes Disch: Es ist kein Klischee, das Kopftuch IST ein Frauenunterdrückungssymbol, da helfen keine Beschwichtungsversuche. Es ist auch ein Symbol für einen Frauenbild, das ich wir in Europa großteils überwunden haben und jetzt kommt im Namen der Religionsfreiheit wieder so ein Frauenbild durch die Hintertür nach Europa. Ich sehe also nicht ein, wieso ich soetwas tolerieren soll?
04.02.16
13:42
Suleiman sagt:
Sogar bei Alice Schwarzer. Donnerwetter. Gemäß ihrer Vorstellung können nur dann freie Entscheidungen getroffen werden, wenn Kinder in einem Wertevakuum erzogen werden. So etwas gibt es aber nicht. Und seit wann interessiert es sie bitte, was im Koran steht und was nicht. Als ob das ihr Entscheidungskriterium darstellen würde. Es geht sie strenggenommen überhaupt nichts an, weswegen jemand etwas trägt oder nicht. Wenn sie aber mal höflich nachfragen, kann es sein, dass es eine gleichermaßen höfliche Muslimin es ihnen erklärt.
05.02.16
0:03
Manuel sagt:
@Suleiman: Kinder gehören zu kritischen Menschen erzogen, die alles hinterfragen und nicht mit irgendwelchen religiösen Dogmen vollgestopft, wo das Kopftuch dazugehört, werden. Weiters ist Religion eine Privatangelegenheit und hat im Staate nichts verloren, das ist eines der Grundprinzipien der Aufklärung mit dem der Islam, wie Sie hier wieder aufzeigen, offenbar ein Problem hat. Ich hätte da auch mal ein Frage, wie stehen Sie den eigentlich zur Scharia?
05.02.16
11:26
Johannes Disch sagt:
@Ute Fabel Religion hat ihre Berechtigung auch im öffentlichen Raum. So sieht es unser GG nun mal vor. Ist es nicht auch ein Armutszeugnis, jemanden pauschal aufgrund eines Kleidungsstückes zu definieren? Stellen Sie sich vor, ein Muslim betrachtet eine Frau im Minirock als "leichtes Mädchen." Wir würden rufen: "Diskriminierung", "Pauschalierung", "konservatives Frauenbild", etc. Und wir würden das zu Recht sagen. Umgekehrt gilt aber genau dasselbe. Es ist ein Klischee, kopftuchtragende Frauen pauschal als "konservativ", "rückständig", "nicht emanzipiert", etc. zu betrachten. lg Johannes Disch
07.02.16
20:33
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