Spanien

Juden, Muslime und Christen für Religionsunterricht

Eine Initiative in Spanien setzt sich für den Religionsunterricht ein und richtet sich damit gegen Bestrebungen der Sozialistischen Partei (PSOE), den unterricht im Fall eines Wahlsiegs am 20. Dezember aus den Lehrplänen zu streichen.

30
10
2015
Kloster_Lluçà
Symbolbild: Ein christliches Kloster in Lluçà (Barcelona/Spanien) © by SBA73 auf Flickr (CC BY-SA 2.0), bearbeitet islamiQ

Die katholische Kirche in Spanien setzt sich gemeinsam mit Juden und Muslimen für eine Beibehaltung des Religionsunterrichts an den Schulen des Landes ein. Die Initiative richtet sich laut Medienberichten vom Mittwochabend gegen Bestrebungen der Sozialistischen Partei (PSOE), den Religionsunterricht im Fall eines Wahlsiegs am 20. Dezember aus den Lehrplänen zu streichen. Die Ankündigung sei „widersinnig, weil Religion dazu beitragen kann, genau die Werte zu formen, nach denen wir uns alle sehnen“, wird der Präsident der islamischen Gemeinden Spaniens, Riay Tatary, zitiert.

Der Vorsitzende der jüdischen Gemeinden in Spanien, Isaac Querub, erklärte, Juden, Christen und Muslime seien „alle Befürworter einer Wertevermittlung an Schulen“. Und der Vorsitzende der Kommission für interreligiöse Beziehungen bei der Spanischen Bischofskonferenz, Javier Martinez Fernandez, betonte, Erziehung könne dazu beitragen, den interreligiösen Dialog in der Gesellschaft zu fördern. (KNA, iQ)

Leserkommentare

Ute Fabel sagt:
Gemeinsame Werte können am besten in einem religions- und weltanschauungsübergreifenden Religionskunde- und Ethikunterricht vermittelt werden, in welchen die Schüler nicht nach dem Religionsbekenntnis ihrer Eltern ausgesiebt und getrennt unterrichtet werden. Die spanische PSOE hält - im Unterschied zur SPD - säkulare Werte noch hoch. Staat und Religion sind zu trennen. Eltern, die ihrer Kinder religiös erziehen wollen, haben selbstverständlich die Möglichkeit dies privat zu tun und können ihre Kinder zu diesem Zweck auch ergänzend noch in die Jugendorganisationen der einzelnen Religionsgemeinschaften schicken.
01.03.16
14:46