Kopftuch in Europa

„Unterdrückt nicht und lasst euch nicht unterdrücken!“

Eine junge Muslima in der Schweiz wurde wegen ihres Kopftuchs von der Schulleitung nach Hause geschickt. Ferah Ulucay, Generalsekretärin des Islamischen Zentralrats der Schweiz (IZR) befasste sich hautnah mit dem Vorfall und hat eine Botschaft an alle muslimischen Frauen in Europa.

29
08
2015
Frauen mit Kopftuch sind häufiger Opfer von Diskriminierung © by Hafez auf Flickr (CC BY 2.0), bearbeitet islamiQ

Weinend schluchzt sie ins Telefon: „Ich kann nicht mehr, ich darf nicht mehr in die Schule, solange ich ein Kopftuch trage.“ Mein Herz schmerzt. Wen hat es dieses Jahr getroffen, frage ich mich? Welches Mädchen darf nun schon wieder in der Schule kein Kopftuch tragen? Es ist Leyla* aus Thun, die mit dieser schweren Situation umgehen muss. Und jedes Mal frage ich mich, warum in der schweizerischen Bundesverfassung die Religionsfreiheit hochgehalten wird, wenn diese Freiheit in der Realität doch immer aufs Neue auf dem Rechtsweg erkämpft werden muss. Aber von Anfang an.

Die 15- jährige Leyla hatte sich während des Ramadans entschieden, sich zu bedecken, um den Normen des Islams Rechnung zu tragen. Welcher Schikane sie ausgesetzt werden würde, war ihr zu diesem Zeitpunkt offenbar nicht klar. Schliesslich hat sie beste Noten und ist bei den Schülern, wie auch bei den Lehrern sehr beliebt. Am Montagmorgen im Geschichtsunterricht wird gerade passend zum sich abzeichnenden Streit noch die Religions- und Kultusfreiheit besprochen. Nur eine Stunde später erfährt Leyla, dass diese Freiheit für sie in dieser Schule keinen Platz hat. Das Mädchen wird vom Schulleiter eingeschüchtert, gezwungen das Schulhaus zu verlassen, solange sie ein Kopftuch trage. Leyla wehrt sich, argumentiert mit der Bundesverfassung und den aktuellen Rechtssprüchen. Alles hilft nichts. Leyla will aber nur dann den Weg nach Hause antreten, wenn die Schulleitung ihr schriftlich verfügt, dass sie den Schulunterricht mit Kopftuch nicht mehr besuchen dürfe. Der Schulleiter verwehrt ihr das, obwohl es seine Pflicht wäre, solch ein Schreiben auszuhändigen. Stattdessen schüchtert er Leyla ein, droht mit der Polizei. Leyla, gepackt von der Angst, geht nach Hause.

Schwieriger Kampf für ein Grundrecht

Die Eltern wie auch Leyla sind sichtlich schockiert, ratlos. „Meine Tochter würde mir nie verzeihen, wenn ich sie in dieser schwierigen Zeit alleine lassen würde. Ich stehe voll und ganz hinter ihr“, betont der Vater – so wie die ganze Familie. Leyla solle am Dienstag wieder die Schule besuchen, schliesslich habe sie keine anfechtbare Verfügung erhalten. Doch dann kommt es in der Schule zum Eklat. Ihr Lieblingslehrer ignoriert sie, indem er ihr keine Schulblätter mehr abgibt. Mit seiner Gestik will er zum Ausdruck bringen, wie dumm sie sei, welch grossen Fehler sie begehe und wohl bald diese Schule nicht mehr besuchen dürfe. Ihre Schulbücher werden vor den Augen aller Mitschüler im Schrank eingeschlossen, sodass sie Leyla nicht mehr zur Verfügung stehen. Unter Recht auf Bildung verstehen wir in der Schweiz etwas anders.

Tränen überströmt meldet sie sich bei mir im Sekretariat des Islamischen Zentralrats Schweiz (IZRS). Da wir mehrere Fälle von Diskriminierung aufgrund des Hijabs betreuen, wusste ich sehr schnell, wie in dieser Situation zu reagieren ist: Ich beruhigte sie, machte ihr verständlich, dass wir diese Situation so schnell als möglich regeln werden und machte ihr Mut, für ihr Recht mit allen legalen Mitteln zu kämpfen.

Leyla besucht seither eine Woche lang nicht den Schulunterricht nicht. Der Lehrer droht den Mitschülerinnen und Mitschülern mit „Konsequenzen“, sollten sie Leyla die Hausaufgaben und die Schulbücher nach Hause bringen. Wir sprechen mit den Eltern und versuchen über die kantonale Bildungsdirektion eine schnelle Lösung herbeizurufen. Dies sollte aber Zeit in Anspruch nehmen, da die Verwaltungen längere Prozeduren hätten. Nichts geht mehr bis Freitag, noch immer, wird Leyla trotz Druck der Eltern keine schriftliche Verfügung ausgehändigt, welche sie gerichtlich anfechten könnte. In Absprache mit den Eltern und Leyla entschieden wir uns, den Fall publik zu machen, um den Druck auf die Schulleitung zu erhöhen. Der Bericht in der „Sonntagszeitung“ schlägt hohe Wellen, Muslime empören und solidarisieren sich zugleich mit der tapferen Schülerin. Die Schule muss in der Folge einlenken. Noch am Montag stellen sie eine „Ausnahmebewilligung“ für Leyla aus. Eine kleine Anekdote: Niemand braucht eine „Ausnahmebewilligung“, um seine Religion auszuleben. Leyla darf also seit gestern wieder in die Schule, mit Kopftuch! Und das nur, weil sie ihre Rechte kannte und weil sie wusste: „Wenn ich jetzt aufgebe und nicht dagegen kämpfe, werden alle anderen Schwestern, die auch ein Kopftuch tragen wollen, darunter leiden. Aufgeben ist keine Option.“ Wie Recht die 15-jährige Schülerin nur hat und wie viel sie uns Erwachsenen beigebracht hat!

Ist es nicht unverständlich, wie ein junges Mädchen dazu genötigt wird, sich im 21. Jahrhundert in einer westlichen Gesellschaft zwischen Bildung und Religiosität entscheiden zu müssen? Ist es nicht heuchlerisch, dass Malala einen Friedensnobelpreis erhält, weil Sie für die Bildung der Mädchen in Afghanistan kämpft, während im hochzivilisierten Europa einem Mädchen der Zugang zu Bildung verwehrt wird und das nur aufgrund des Kopftuches, eines religiösen Kultus? Ist es nicht widersprüchlich, dass wir von klein auf eingetrichtert bekommen, dass wir als Frauen stark, selbstbestimmt und selbstbewusst sein sollen, und wenn wir es dann tun, von Feministinnen und intoleranten Menschen daran gehindert werden und zu einem rechtlichen Hick-Hack gezwungen werden? Wir würden unseren Hijab nicht freiwillig tragen, heisst es dann. Auch wenn ich während den Podiumsdiskussionen betone, dass der Hijab zu mir gehört und ich es mit Liebe zu Allah trage, höre ich oft folgenden Kommentar: „Du denkst nur, dass du es freiwillig trägst, aber eigentlich bist du indoktriniert und du bist dir nicht gar bewusst, dass es eben doch nicht ganz freiwillig ist.“ Meine Antwort darauf ist jeweils genervt bis angriffig: „Ich glaube, zu dieser Kurzhaarfrisur hat Sie Ihr Mann gezwungen. Wer sonst trägt freiwillig diese Frisur?“

Ein persönliches Beispiel

Mir war es während meiner kaufmännischen Lehre wichtig, mich auch während der Arbeit islamisch korrekt zu kleiden. Sprich; immer Rock und weite Kleidung, das Kopftuch über den Oberkörper. Eine Bekannte in einer anderen Abteilung nahm sich diese Gebote nicht zu Herzen und trug das Tuch um ihren Kopf so, dass man den ganzen Hals sah. Ich wurde gefragt, warum ich mich nicht moderater kleiden könne, schliesslich sei das für meine Bekannte auch kein Problem. Nun wurde ich, die bemüht war, ihre Pflichte so gut wie möglich zu erfüllen, als „radikal“ abgestempelt. Wir müssen unser Handeln stets zu Ende denken. Was wäre gewesen, wenn Leyla sich nicht gewehrt hätte? Dann hätten wir wohl an der Thuner Oberstufe bald das nächste Kopftuchverbot.

Wir muslimischen Frauen müssen zurück zu Stärke finden. Wir sollten uns nicht dafür entschuldigen, so zu sein, wie Allah uns am meisten liebt. Ja auch wir dürfen, nein wir müssen sozialkritisch sein und Missstände ansprechen. Ja, wir dürfen mit dem Kopftuch arbeiten, zur Schule gehen, schwimmen und alles was wir sonst in unserem islamischen Rahmen tun dürfen. Dafür möchten wir weder Lehrer noch Bademeister um Erlaubnis fragen. Die Islamophobie betrifft doch vor allem uns muslimischen Frauen. Dank zahlreichen grossartigen Vorbildern in der islamischen Geschichte geht uns die Hoffnung nicht so bald aus. Aus ihren Erfahrungen schöpfen wir und von ihnen lernen wir. Wie diese hier: Sieben Jahre nachdem Muhammad s.a.s von Gibril die erste Offenbarung erhielt, wurde der Prophet s.a.s und seine Gemeinschaft in das unbelebte Tal Abu Talib ausserhalb von Mekka vertrieben, wo sie ihr Camp aufschlagen mussten, um drei Jahre isoliert in der Wüste zu überleben. Diese Gemeinschaft um den Propheten s.a.s. war klein. Sie waren gerade mal 83 Muslime. Die Quraish befahlen allen, keine Geschäfte mit den Muslimen einzugehen, ihre Söhne und Töchter durften keine Muslime heiraten, keine Nahrung durfte an die Muslime verkauft werden – sie wurden völlig gemieden, unterdrückt und boykottiert.

Sie hungerten drei Jahre lang, litten Hitze am Tag und Kälte in der Nacht, sie waren obdachlos – nicht drei Tage oder drei Monate, sondern drei Jahre lang. Doch hielten sie zusammen, auch wenn sie nur 83 Muslime waren. Sie haben es geschafft, durch ihre Standhaftigkeit und ihren starken Glauben, sich aus dieser Situation zu lösen und zum Erfolg überzugehen. Wir sind heute mehrere Millionen Muslime in Europa aber lassen uns leider immer noch zu oft wie Ping-Pong Bälle hin und her schlagen.

Meine Motivation gegen diese Ungerechtigkeit zu kämpfen ist der Satz, der Muhammad s.a.s in seiner Abschlussrede sagte: „Unterdrückt nicht und lasst euch nicht unterdrücken!“

Leserkommentare

Rejana Musa sagt:
Dieser Kommentar ist sehr treffend geschrieben und gibt mir als Muslima Kraft. Ich bewundere die Schwester und die Organisation IZRS, davon können auch wir in DE viel lernen. Allah möge sie für ihre starke Einsatzbereitschaft belohnen und der Schülerin wünsche ich alles Gute!
29.08.15
15:02
Ute Diri-Dost sagt:
Liked-
04.09.15
19:26
openyourmind sagt:
"Die 15- jährige Leyla hatte sich während des Ramadans entschieden, sich zu bedecken, um den Normen des Islams Rechnung zu tragen." Zitieren Muslime nicht häufig Sure 2, 256 aus dem Koran „Es ist kein Zwang in der Religion“, um zu unterstreichen wie liberal und offen ihre Glaubensgemeinschaft doch ist? Ich dachte, bei Religion ginge es in erster Linie um innere Werte und nicht um Äußerlichkeiten wie die strikte Einhaltung von alten Bekleidungsvorschriften. . Respekt verdienen nur gute Taten, nicht jedoch das dogmatische und kompromisslose Festhalten an Regeln aus dem Frühmittelalter, die der Menschheit nicht nützen - das ist keine große Leistung.
08.09.15
13:52
Mads sagt:
@openyourmind: Wenn ich "Es ist kein Zwang in der Religion" richtig verstehe, bdeutet das in erster Linie, dass niemand gezwungen werden darf, die eine oder andere Religion anzunehmen. Es bedeutet wohl nicht, dass derjenige, der sich einmal für den Islam entschieden hat, sich nicht an dessen Regeln zu halten braucht. Allerdings ist es fraglich, ob es im Koran eine Verpflichtung zum Tragen eines Kopftuches oder gar einer Burka gibt. Allerdings kann man wohl kaum von "Zwang" reden, wenn Leyla sich entschieden hatte, das Kopftuch während des Ramadan zu tragen. Wenn sie sich entschieden hat, wurde sie nicht gezwungen. Wer gezwungen wird, kann sich nicht entscheiden.
10.09.15
10:29
enail sagt:
" Es ist kein Zwang in der Religion". Das steht zwar im Koran aber das bedeutet nicht, dass man einfach eine andere Religion annehmen darf. Jedes Kind das in einer muslimischen Familie geboren wird, ist ein Muslim. Und diese Ideologie darf man nicht verlassen. Einige tun es heimlich oder aber sie haben die größten Schwierigkeiten wenn es bekannt wird. Und wir leben in einer westlichen Welt. Jede Religion wurde von einem Mann erfunden, und jede Religion unterdrückt die Frauen. Gerade das Kopftuchtragen gehört dazu. Ich kann nicht verstehen, dass Frauen die in der westlichen Welt aufwachsen, sich dazu entschließen, diesem Diktat eines alten Mannes zu folgen, noch dazu in der heutigen Zeit. Ich selber bin getaufter Christ, trage ein kleines Kreuz um den Hals, das aber kaum jemand sieht unter meinem Hemd. Ich muss meinen Glauben nicht in der Öffentlichkeit repräsentieren, schon gar nicht mit Merkmalen von Unterdrückung. Den Glauben trage ich in meinem Herzen oder auch nicht, dazu brauche ich kein Kopftuch, kein Kreuz und kein gar nichts. Gehen sie mal in einen islamisch regierten Staat als Christ und sagen Sie mir dann, welche Rechte man dort hat- KEINE.
14.09.15
2:10
Ute Diri-Dost sagt:
Jeder Mensch naturgemäss der Glaube an den Einzigen alleinigen Gott eingepflanzt.Seine Eltern und seine Umgebung erziehen ihn zu ihrer Religion.Dem Menschen wird kein Zwang in der Religion auferlegt,sich die Religion zu wählen,die er für richtg hält und ihr deshalb folgen will.Die Religion ist von unserem Schöpfer OFFENBART worden,und zwar den Propheten.Wenn Sie als getaufter Christ sagen,jede Religion wäre von einem Mann erfunden,und unterdrückt die Frauen,so ist Ihre Behauptung in Bezug des Islams,der sich auf den Quran gründet,nicht haltbar,und ich würde Ihnen raten,sich diesen wenigstens einmal durchzulesen.Wenn Sie sich ein Kreuz um den Hals hängen,so steht nich in der Bibel,das solches erforderlich ist,im Gegensatz zur Kopfbedeckung der Frau,welche durch den Quran vorgeschriebeb ist.
30.09.15
18:43
Enail sagt:
An meine Vorschreiberin: Sehen Sie, das meine ich ja gerade was Ihr letzter Satz in Ihrem Beitrag aussagt. Der Islam ist eine Ideologie, die nur vorschreibt und gebietet was man zu tun und zu lassen hat. Selbstständiges Denken ist nicht erforderlich und auch nicht erwünscht, dafür gibt es ja ein Buch, das von einem Analphabeten diktiert wurde, Mohammed war ja der Schrift nicht mächtig, das sich Koran nennt. Und richtig ist, dass ich mir das Kreuz nicht umhängen muss, ich mach es freiwillig, sowie ich alles selbstständig in meiner Religion entscheiden kann. Dies ist Ihnen ja verwehrt, da der Koran ja alles vorschreibt. Wie kann man in einer aufgeklärten Welt Anhänger einer solch gewaltbereiten und Menschen verachteten Ideologie anhängen. Ich will und kann Ihnen nicht alle Suren im Koran aufzählen, wahrscheinlich kennen Sie den Koran besser als ich, in dem von Gewalt gegen anders Gläubige berichtet wird. Muss ich mich an ein solches Buch halten, das so voll Hass und Unmenschlichkeit gegen anders Gläubige geprägt ist- das den Austritt aus dieser sogenannten Religion verbietet usw,usw. Ich bin in einem freien Land aufgewachsen, kann frei über meine Religion entscheiden, ob ich sie ausübe oder auch nicht, ob ich Christ bleibe oder auch nicht. Alles liegt bei mir, immer meine Entscheidung und nicht das Gebot eines Mannes der mit Gewalt seine Menschen verachtende Ideologie verbreitet hat, die heute noch mit Berichten von Intoleranz, Gewalt, Krieg und Unterdrückung auf sich aufmerksam macht. Und zum Abschluss möchte ich noch sagen, dass mir der islamische Glaube mit Sicherheit nicht eingepflanzt wurde, denn ich kann selbstständig denken auch ohne oder gerade wegen fehlender Lektüre dieses Buches Koran, das soviel Leid auf der Welt verursacht.
02.10.15
23:04
Florian sagt:
Ich bin von einem früheren Verteidiger des Kopftuches zu einem Gegner des Kopftuches geworden. Die pauschale Behauptung, dass das Kopftuch grundsätzlich ein Produkt familiärer Unterdrückung sei, trifft natürlich in vielen Fällen nicht. Dennoch sehe ich es als Problem, dass gerade an Schulen mit einem hohen Anteil muslimischer Jugendlicher um das Kopftuch herum zu oft ein Konformitätsdruck entsteht. Es gibt nun einmal leider Fälle, in denen Mädchen, die kein Kopftuch tragen, innerhalb muslimischer Communities ausgegrenzt werden und mit Negativattributen wie „schlechte Muslima“ oder gar „Schlampe“ versehen werden. Ich selbst hatte mal eine Diskussion mit einem deutschen Pädagogen, der ein Filmprojekt für Jugendliche organisieren wollte. Dieser suchte für seinen Film tatsächlich nach einem Mädchen mit Kopftuch, mit der Begründung, dass ein Mädchen ohne Kopftuch von vielen der Jugendlichen mit denen er arbeite nicht ernstgenommen und akzeptiert würde. Hier schrillten bei mir sämtliche Alarmglocken. Inzwischen bin ich überzeugt davon, dass Religionsfreiheit nicht dadurch verteidigt wird, dass man das Kopftuch als Ausdruck konservativer Religiosität kritiklos hinnimmt, sondern vielmehr dadurch, dass man säkulare Musliminnen gegenüber konservativ-religiösem Gruppendruck den Rücken stärkt. Dennoch finde ich den Umgang der Schule mit der jungen Leyla unmöglich. Insbesondere weil man nicht die kritische Diskussion über das Kopftuch mit ihr gesucht hat, sondern mit einem plumpen und autoritären Zwang reagiert hat.
04.10.15
9:27
Alfred sagt:
Die Debatte um das Kopftuch ist in Europa nicht neu, aber nach wie vor aktuell - sogar aktueller denn je. Mich macht es traurig zu sehen, wie zunehmend viele junge hier geborene und aufgewachsene muslimische Frauen sich durch das Tragen des Kopftuchs im öffentlichen Raum bewusst (oder aus äußeren Beweggründen, z.B. Gruppenzwang) aus unserer modernen, offenen und pluralistischen Gesellschaft ausgrenzen (müssen?). Auch wenn das ein sehr subjektiver Eindruck ist, so empfinde ich es das Tragen eines Kopftuchs in der Öffentlichkeit als folgenden klare Aussage an mich und die ganze hier lebende nichtmuslimische Bevölkerung : ,,Ich bin eine Muslima, ich bin anders als Ihr und möchte mich auch äußerlich nicht zu Euch gehören!". Diese Form der Selbstabgrenzung schließt natürlich nicht aus, dass viele dieser Frauen hervorragend ausgebildet und in unserer modernen Gesellschaft beruflich anspruchsvoll und angemessen eingebunden sind. Dennoch bleibt bei mir dieses Gefühl der bewussten (oder wodurch auch immer erzwungenen) Selbstabgrenzung vom Rest der Gesellschaft. Religion (jede Religion !) sollte Privatsache sein gehört in den privaten Bereich aber nicht in die Öffentlichkeit.
06.10.15
22:31
Hatice sagt:
Alfred, alles richtig. Aber dann gehören Nonnenschleier auch nicht an Schulen. Orthodoxe Jüdinnen tragen aus den gleichen Gründen Perücken...nur der Ehemann darf die Haare sehen. Ich bin mir sicher, daß Allah nichts dagegen hat, wenn Frauen ihre Haare zeigen. Der am allahwenigsten.
11.10.15
18:18
1 2