Islamische Religionsgemeinschaft

IGMG unterstützt Demos gegen PEGIDA

Die Islamische Gemeinschaft Milli Görüs (IGMG) ruft in einer bundesweiten Aktion zur Teilnahme an „PEGIDA“-Gegendemos auf. In einer Pressemitteilung betont der IGMG-Generalsekretär die Wichtigkeit von Vielfalt und Toleranz und die Verpflichtung der gesamten Gesellschaft sich gegen Hass und Rassismus zu solidarisieren.

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Die Islamische Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) ruft zur bundesweiten Teilnahme an den Gegendemonstrationen zur PEGIDA-Bewegung auf. Dabei sollen Muslime und Nichtmuslime sich gemeinsam und demokratisch gegen Rassismus, Ausgrenzung, Hass und Gewalt einsetzen.

„Muslime haben aus ihrem Selbstverständnis heraus die Pflicht, sich gegen jede Form von Ausgrenzung, Rassismus, Gewalt und Hass zu stellen. Daher rufen wir als IGMG dazu auf, sich mit allen demokratischen Bündnissen zu solidarisieren und an den Gegendemonstrationen gegen ‚Pegida‘ teilzunehmen“, so Mustafa Yeneroğlu, Generalsekretär der IGMG. Hierfür plant die IGMG ihre Mitglieder bei den Freitagspredigten in ihren bundesweiten Moscheegemeinden zur Teilnahme an der Aktion aufzurufen.

In den nächsten Tagen sind mehrere Gegendemonstrationen zu PEGIDA, u. a. in den Städten Köln, Dresden und München geplant. Die Gegendemonstation in Köln findet am Montag, 5. Januar 2015 beim LVR-Turm in Köln-Deutz unter dem Motto „WIR STELLEN UNS QUER“ statt.

Gegen Ausgrenzung und für Vielfalt und Toleranz
Die Motivation für diese Aktion beschreibt Yeneroğlu wie folgt: „Muslime haben vor Gott nicht nur Verantwortung für sich, sondern auch für ihre Mitmenschen. Es ist also eine Pflicht, sich gesellschaftlich zu engagieren und die Stimme gemeinsam mit allen gesellschaftlichen Kräften gegen den zunehmenden Rassismus zu erheben.[…] Wir dürfen das Feld nicht jenen überlassen, die Hass säen; wir dürfen nicht zulassen, dass auf dem Rücken von Bedürftigen, die aus Not ihre Heimat verlassen müssen und bei uns Schutz suchen, Ängste geschürt werden; und erst recht dürfen wir nicht zuschauen, wenn Muslime als Aufhänger für pure Fremdenfeindlichkeit missbraucht werden.

Wir lassen uns nicht gegen Menschen anderer Länder, Kulturen und Religionen ausspielen. […] Vor allem wir Muslime müssen zeigen, wer in Sachen Toleranz und Vielfalt in der Mehrheit ist und wer ganz klar in der Minderheit. Wir dürfen nicht zulassen, dass einige Tausend Menschen den Eindruck erwecken, als stünde ein Großteil unserer Gesellschaft auf der Seite der sogenannten Pegida-Macher. Nein, wir müssen zeigen, dass der allergrößte Teil unserer Gesellschaft für Vielfalt und gegen Rassismus steht.“

Aufruf gilt nicht nur Muslimen
Die IGMG richtet sich bei dieser Aktion nicht nur an Muslime, die durch die PEGIDA besonders betroffen sind, sondern an die gesamte Gesellschaft. Man wolle zeigen, dass man sich nicht fremdenfeindlichen und rassistischen Ressentiments hingibt und so die Gesellschaft spalten lässt, sondern gemeinsam und solidarisch für Vielfalt, Gerechtigkeit, Demokratie, Minderheitenschutz und Toleranz eintritt.