Brandanschlag von Anderlecht

Gericht verurteilt Marokkaner zu 27 Jahren Haft

Ein Schwurgericht in Brüssel hat den Marokkaner Rachid El-B zu 27 Jahren Haft verurteilt. Er hatte im März 2012 eine Moschee in Anderlecht in Brand gesteckt und dabei den Imam der Moschee getötet.

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Der Fall hatte in ganz Europa für Bestürzung gesorgt. Ein Brüsseler Schwurgericht hat am Freitag (05.12.2014) den Marokkaner Rachid El-B. zu einer Haftstrafe von 27 Jahren verurteilt. Der Täter hatte im Jahr 2012 in Anderlecht die schiitische „Rida-Moschee“ in Brand gesteckt und dabei auch den Imam der Moschee getötet. Er sei laut Gericht allerdings kein Fanatiker und kein praktizierender Muslim gewesen. Trotz der schwere der Tat wertete das Gericht den Umstand, dass der Täter keine Vorstrafen besitze, als strafmildernd.

Der 35-jährige Täter hatte seine Tat mit Hass und Rache auf Schiiten begründet und dies am Syrien-Konflikt festgemacht. Auf eine Verurteilung wegen Terrorismus verzichteten die Jury und das Gericht. Es habe sich um einen isolierten Angriff eines Einzeltäters gehandelt, so die Begründung. B. wurde anscheinend, wie sich im Prozess zeigte, durch die Berichterstattung verschiedener Arabischer Sender zu den Massakern von Homs, zur Tat angestiftet.

Die „Rida-Moschee“ in Anderlecht war am 12. März 2012 um 19 Uhr in Brand gesetzt worden. Der Imam der schiitischen Moschee, Abdellah Dahdouh, verstarb in den Flammen. Rachid El-B. wurde noch am Tatort festgenommen. Er gestand das Verbrechen. Bei sich hatte er einen Benzinkanister, eine Axt, ein Messer und ein Feuerzeug.