Islam in Europa

Albanien: Türkei baut größte Moschee auf dem Balkan

In Tirana will die Diyanet-Stiftung die größte Moschee des Balkans bauen. Der Gebäudekomplex soll Platz für über 4.500 Gläubige bieten und nach Erlaubnis der Behörden binnen zwei-drei Jahren fertiggestellt werden.

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Die Stiftung des staatlichen türkischen Religionsamtes (Türkiye Diyanet Vakfı; Diyanet-Stiftung) will in der albanischen Hauptstadt Tirana nach eigener Darstellung die größte Moschee auf dem Balkan bauen. Dies teilte der Direktor der Stiftung, Ismail Palakoğlu, in einer Erklärung am Montag mit. Die geplante Moschee soll auf einer 10 Hektar großen Fläche entstehen.

„Die geplante Moschee wird vier Minaretten haben und Platz für 4.500 Personen bieten“, erklärte Palakoğlu. Daneben soll die Moschee diverse Arbeitszimmer beherbergen und mit einem Konferenzraum für 332 Personen ausgestattet sein. Zehn Klassenzimmer für Korankurse, ein Ausstellungsraum, eine Bibliothek und ein Restaurant sollen ebenfalls in dem Gebäude Platz finden.

Geplant ist auch die Beheimatung ein zweistöckiges Balkanmuseums in dem Komplex. Die Moschee wird nach Angaben von Palakoğlu barrierefrei gebaut und auch auf die Bedürfnisse junger Familien mit Kindern ausgerichtet sein. Um den vermuteten Andrang von Besuchern und Gläubigen zu verarbeiten soll zudem ein Parkplatz für 500 PKW entstehen.

In zwei bis drei Jahren fertiggestellt

Die Genehmigung für den Moscheebau steht allerdings nach Angaben des Stiftungs-Direktors noch aus. Palakoğlu zweifelt jedoch nicht daran, dass man die Genehmigung erhalten werde. Die Moschee werde nach der Erteilung der Genehmigung „innerhalb von zwei bis drei Jahren fertiggestellt“ und den Muslimen für ihre Gottesdienste zur Verfügung stehen, erklärte der Direktor der Diyanet-Stiftung.

Nach Angaben des Stiftungs-Direktors gibt es im Zentrum Tiranas bisher nur eine einzige Moschee. Diese biete allerdings gerade einmal Platz für 60 Personen und könne damit bei weitem den Bedarf von Muslimen nicht abdecken. Viele Muslime müssten vor der Moschee und unter freiem Himmel ihr Gebet verrichten. Dies sei insbesondere bei Regenwetter sehr problematisch. 70 % der Bevölkerung Albaniens sind laut Angaben von Palakoğlu Muslime.