Fotoausstellung in Berlin

Ara Güler – Das Auge Istanbuls

Bis zum Januar 2015 wird die Fotoausstellung „Das Auge Istanbuls – Retrospektive von 1950 – 2005“ von Ara Güler im Berliner Willy-Brandt-Haus gezeigt. Es ist eine Hommage an die Stadt am Bosporus.

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Er gilt als der wohl berühmteste Fotograf der Türkei. Ara Güler (geb. 1928, armenische Wurzeln), bereiste mit seiner Leica bereits die ganze Welt. Seine große Leidenschaft aber bleibt seine Heimatstadt Istanbul. Sein Name und sein Werk sind legendär. Der Stadt am Bosporus widmete er eine einzigartige Hommage, die man nun im Willy-Brandt-Haus in Berlin bestaunen kann.

Wie kein anderer hat er seit den 50er Jahren das Straßenleben, den Trubel der Großstadt und das Alltagsleben der Bewohner festgehalten. Seine Bilder sind angefüllt mit Impressionen der verwunschenen Villen und verwilderten Gärten, den melancholischen Gassen, den Läden und dem Gewirr der Straßen, vom Verkehr der Pferdewagen, den Bussen und Taxis. Er beschreibt atmosphärisch dicht die Symphonie einer Stadt aus Häusern, Brücken, Schiffen und Wolken, die aus der Enge der Straßen auch den Blick in die Ferne lenken.

International gefragter Fotograf

Ara Güler begann als Autodidakt, war aber schnell international als Fotograf gefragt. Mitte der 50er Jahre lernte er über Marc Riboud auch Henri Cartier-Bresson in Paris kennen und gelangte in den Kreis der Fotografenagentur Magnum. Als Nahost-Korrespondent war er für internationale Magazine wie Time-Life, Paris Match und Stern unterwegs. Er proträtierte auch die Prominenz, darunter Brigitte Bardot, Maria Callas, Winston Churchill, Indira Gandhi, Alfred Hitchcock, Pablo Picasso.

Ara Güler
Das Auge Istanbuls – Retrospektive von 1950 bis 2005

Ausstellung vom 16.10.2014 bis 15.10.2015
Dienstag bis Sonntag 12 bis 18 Uhr
Eintritt frei (Ausweis erforderlich)

Willy-Brandt-Haus Berlin
Wilhelmstraße 140

10963 Berlin

Die Ausstellung wird anlässlich des 25. Jubiläums der Städte-Partnerschaft zwischen Istanbul und Berlin im Willy-Brandt-Haus gezeigt.

Im Laufe eines halben Jahrhunderts hat Ara Güler zahlreiche Preise und Ehrungen erhalten. Für das Museum of Modern Art in New York gehörte er bereits 1968 zu den „zehn Meistern der Farbfotografie“. Er wurde geehrt als Fotograf des Jahrhunderts, Dokumentar des Wahren, Visueller Historiker, doch am besten charakterisiert ihn die Auszeichnung, er sei Das Auge Istanbuls.

Peotische Dokumente

Orhan Pamuk sagte einst zu seinen Arbeiten: „Ara Gülers Fotografien sind mustergültige poetische Dokumente dafür, wie Mensch und Stadtbild, Macht der Vergangenheit und Zufälligkeit des Tages Teile ein und desselben schwarzweißen Gewebes und des gleichen verwirrenden Ganzen sind.“ Er konstatierte, dass Güler nicht einfach „nur das Sichtbare der Istanbuler Straßen fotografiert, sondern ihre Seele.“

Die besondere Atmosphäre Istanbuls ist eine Symphonie aus Häusern, Brücken, aber auch Schiffen und Wolken, die aus der Enge der Straßen den Blick in die Ferne lenken. Bei allen Momenten des Alltags, ob fröhlich oder trübe, ausgelassen oder melancholisch, stehen immer die Menschen im Mittelpunkt. Mit seiner Beobachtungsgabe, seiner Neugier und Beharrlichkeit hat er maßgeblich die türkische Fotografie geprägt.