Krankenbesuche

Zeichen der Solidarität

Für Muslime sind Krankenbesuche eine moralische Verpflichtung. Sie zeigen den Betroffenen, dass man sie wertschätzt und unterstützt. Krankenbesuche stärken zudem die Solidarität in der Gesellschaft.

20
04
2014
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„Besucht die Kranken.“ (Buhârî)

Krankheiten sind Teil des Lebens. Früher oder später wird jeder einmal krank. Und spätestens dann, wenn wir selbst erkranken, werden wir es sehr zu schätzen wissen, wenn wir von unseren Freunden und Bekannten besucht werden. Gerade in solchen Situationen, in denen wir uns oft allein und verzweifelt fühlen, ist die Unterstützung von unseren Freunden oftmals eine große Stütze. Einfach nur anwesend zu sein, Mut und Geduld zuzusprechen und auf bessere Zeiten hinzuweisen, stärken oft schon die Betroffenen und geben ihnen das Gefühl der Gemeinschaft und Geborgenheit.

Für Muslime ist der Krankenbesuch ein moralisches Prinzip. Deswegen trifft man bei muslimischen Patienten oftmals auf wesentlich mehr Besucher. Hört man, dass jemand aus der Gemeinschaft erkrankt ist, tut man sich oft zusammen, um die Person und ihre Familie zu besuchen, selbst wenn man sie nicht gut kennt. Inzwischen werden auch Krankenbesuchsdienste organisiert. Hier spielen die Moscheen und insbesondere die Imame eine führende Rolle. Muslime sollten bei ihren Besuchen darauf achten, nicht mit zu vielen Personen den Erkrankten zu besuchen, um nicht den Erkrankten und auch andere Patienten zu sehr zu belasten.

Der Islam fördert und fordert die Solidarität innerhalb der Gesellschaft. Daher weist auch der Prophet, Muhammad (s) in zahlreichen Hadithen auf die Wichtigkeit des Krankenbesuchs hin.

Ein Hadith – Ein Gedanke

In unserer Reihe „Ein Hadith – Ein Gedanke“ wollen wir uns jeden Sonntag einem Hadith zuwenden. Der arabische Begriff „Hadith“ bedeutet übersetzt „Erzählung“, „Bericht“, „Geschichte“. Er bezeichnet jene Berichte und Erzählungen, die von den Gefährten des Propheten überliefert wurden. Es gibt keinen Abschnitt aus dem Leben Muhammads (s), zu dem die Muslime keine Hadithe überliefert hätten. Die Gesamtheit der Hadithe, bilden die „Sunna“, also die Praxis, Gewohnheiten oder Tradition des Gesandten Gottes.