Islamfeindlichkeit

Rechte Hetze gegen Moscheebau in Witten

Rechtsextreme Organisationen stören den Frieden in Witten. Angriffsziel der Rechtsextremen ist erneut eine Moschee. Doch mitmachen wollen die Menschen in der kleinen nordrhein-westfälischen Stadt an den Umtrieben nicht. Auch der Rat der Stadt reagiert schnell und besonnen.

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03
2014
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Es ist nur ein kurzer Moment für eine eindeutige Entscheidung gegen Rechts. Bürgermeisterin Sonja Leidemann (SPD) fragt kurz nach: „Wer stimmt dagegen?“ Und alle Hände im Haupt- und Finanzausschuss des Rates der Stadt Witten heben sich. Der Antrag einer rechtsextremen Partei gegen den Moscheebau der bosnisch-islamischen Gemeinden ist damit vom Tisch.

Eigentlich ist das kleine Witten im Ruhrgebiet von Nordrhein-Westfalen eine friedliche Kleinstadt mit etwa 100.000 Einwohnern. Doch die Ruhe im Ort wird seit Kurzem immer wieder von Rechtsextremen gestört. Diese versuchen, über islamfeindliche Hetze, kostenlose Werbung für sich zu machen. Doch die Verantwortlichen geben dem Treiben keine Chance.

Auslöser für das Störfeuer in Witten ist die rechtsextreme Partei Pro NRW. Angriffsziel der Rechtsextremen ist ein Neubau für die bosnische Gemeinde in Witten. Erst wollte man mit Protestmärschen – bei denen weniger als 5 Rechtsextreme auf 200 Moscheebefürworter trafen – Eindruck schinden. Dann wollte man mit vermeintlichen Unterschriftensammlungen den Moscheebau stoppen – doch kaum Jemand wollte bei der Unterschriftenaktion mitmachen. Jetzt sollte es ein Antrag im Wittener Rathaus richten.

Abriss der Moschee gefordert

Die Kreisvorsitzende der Pro NRW, Peggy Hufenbach, forderte in einem Schreiben den Rat der Stadt Witten dazu auf, er möge beschließen, dass Bauvorhaben der bosnisch-islamischen Gemeinde bis auf Weiteres zu stoppen. Die Stadtverwaltung sollte dann ihrerseits ein Bürgerbegehren einleiten und sollte der gegen die Moschee ausfallen, sollte diese abgerissen werden. Doch der Antrag und das Schreiben wurden binnen Sekunden abgelehnt.

Der nordrhein-westfälische Innenminister Ralf Jäger (SPD) hatte erst kürzlich vor Aktionen von rechtsextremen Gruppierungen und Organisationen gewarnt. Diese würden versuchen, gegen Muslime und Schutzsuchende zu hetzen, erklärte Jäger. Hintergrund sind die anstehenden Europawahlen und weitere Kommunalwahlen.

In Witten kann man diese Umtriebe nun sehr gut beobachten. Die bosnisch-islamische Gemeinde lässt sich aber von den rechtsextremen Umtrieben nicht beeindrucken. Im Ramadan dieses Jahres will man die neuen Moscheeräumlichkeiten bereits teilweise nutzen.